Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2012; 7(6): 507-524
DOI: 10.1055/s-0032-1324917
Beckengürtel und untere Extremität
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Revisions- und Wechselendoprothetik – Teil 1

K.-P. Günther
,
S. Kirschner
,
M. Stiehler
,
J. Goronzy
,
F. Zobel
,
A. Hartmann
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 January 2013 (online)

Mit zunehmender Häufigkeit der primären Hüftendoprothetik und steigender Lebensdauer nimmt zwangsläufig auch die Rate an Revisions- und Wechseleingriffen zu. Am häufigsten muss wegen aseptischer Implantatlockerung und Instabilität (Luxation) eine neuerliche Operation am Kunstgelenk durchgeführt werden. In Abhängigkeit vom zugrunde liegenden Problem reicht das Spektrum von implantaterhaltenden Eingriffen über Operationen mit isoliertem Austausch von Komponenten bis hin zum Teilprothesenwechsel oder vollständigen Prothesenwechsel. Für die Festlegung des angemessenen Vorgehens sind eine sorgfältige klinische und bildgebende Untersuchung sowie im Fall einer Lockerung die präoperative Gelenkpunktion (Ausschluss eines möglicherweise vorliegenden periprothetischen Infektes) erforderlich.

In diesem Beitrag werden die Prinzipien der diagnostischen Abklärung sowie unterschiedlicher Behandlungsalternativen bei typischen Problemen beschrieben, die einen Revisions- oder Wechseleingriff an implantierten Hüftprothesen erforderlich machen können. Da die Komplexität und auch Komplikationshäufigkeit dieser Folgeoperationen meist höher ist als in der Primärendoprothetik, sollten spezifische Voraussetzungen hinsichtlich Patienteninformation, Qualifikation des Operateurs, Vorhaltung von Instrumentarien bzw. Implantaten und begleitender Logistik (z. B. Knochenbank) beachtet werden. Im zweiten Teil werden die konkreten Operationstechniken für Pfannen- und Schaftdefekte sowie Komplikationsmöglichkeiten und Vermeidungsstrategien behandelt.

 
  • Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 1 Claes L, Kirschner P, Perka C, Rudert M. AE-Manual der Endoprothetik. Hüfte und Hüftrevision. Berlin Heidelberg New York: Springer; 2012
  • 2 Fink B, Grossmann A. Modifizierter transfemoraler Zugang zum Wechsel von Hüftendoprothesen mit modularen zementfrei implantierbaren Revisionsschäften. Oper Orthop Traum 2007; 19: 32-55
  • 3 Paprosky WG, Burnett RS. Assessment and classification of bone stock deficiency in revision total hip arthroplasty. Am J Orthop 2002; 31: 459-464
  • 4 Wagner M, Wagner H. Der transfemorale Zugang zum Hüftgelenk. Oper Orthop Traum 1999; 10: 260-276
  • 5 Bozic KJ, Kurtz SM, Lau E, Ong K, Vail TP, Berry DJ. The epidemiology of revision total hip arthroplasty in the United States. J Bone Joint Surg Am 2009; 91: 128-133
  • 6 DʼAntonio JA, Capello WN, Borden LS et al. Classification and management of acetabular abnormalities in total hip arthroplasty. Clin Orthop Relat Res 1989; 243: 126-137
  • 7 Paprosky WG, Perona PG, Lawrence JM. Acetabular defect classification and surgical reconstruction in revision arthroplasty. A 6-year follow-up evaluation. J Arthroplast 1994; 9: 33-44