Der Klinikarzt 2012; 41(10): 494
DOI: 10.1055/s-0032-1329675
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Pulmonal-arterielle Hypertonie – Mehr Lebensqualität mit Sildenafil

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Publication Date:
30 October 2012 (online)

 
 

Durch eine zielorientierte Kombinationstherapie auf Basis von Endothelin-Rezeptor-Antagonisten, Phosphodiesterase-5-Hemmern wie Sildenafil (Revatio®) oder Prostazyklinen lässt sich nicht nur die Prognose, sondern auch die Lebensqualität von Patienten mit pulmonal-arterieller Hypertonie (PAH) verbessern.

Der progressive Anstieg des pulmonalen Gefäßwiderstands bei der PAH führt zum Rechtsherzversagen und vorzeitigem Tod. Wie Prof. Marc Humbert, Paris, äußerte, ist der "grüne Bereich" [ 1 ] mit einer besseren Prognose erreicht, wenn die Krankheit nicht oder nur langsam fortschreitet. Außerdem sollte der Patient keine Synkopen entwickeln, funktionell die Klasse I oder II erreichen und beim 6-Meter-Gehtest mindestens 500 m schaffen. Die maximale Sauerstoffaufnahme sollte über 15 ml/min/kg KG liegen, der BNP- oder nT-pro-BNP-Plasmaspiegel zumindest nahezu normal sein. Echokardiografisch sollte kein Perikarderguss nachweisbar sein und der rechtsatriale Druck sollte <8 mmHg sowie der Herzindex mindestens 2,5 L/min/m2 betragen.

Den Leitlinien gemäß sollten, so Humbert, diese Parameter zu Beginn der Behandlung erfasst und nach 3–4 Monaten beziehungsweise nach Umstellung der Therapie erneut überprüft werden.

Am meisten profitieren Patienten mit HIV-assoziierter PAH von der zielorientierten Kombinationstherapie, wie Prof. Nazzareno Galié, Bologna, erklärte. Weniger günstig stehen die Chancen bei der mit Kollagenosen verbundenen PAH.

Frühzeitig palliative Therapie einleiten

Auch die erheblich eingeschränkte Lebensqualität bessert sich unter der Therapie. Die Patienten leiden an Dyspnoe, sind funktionell eingeschränkt und sozial isoliert. Studien belegen zudem, dass viele der Betroffenen depressiv sind, unter Ängsten, Stress und Schlaflosigkeit leiden und entsprechend häufig Antidepressiva und Schlaftabletten einnehmen, berichtete Prof. Marion Delcroix, Leiden.

In der doppelblinden, placebokontrollierten SUPER-1-Studie [ 2 ] über 12 Wochen hat Sildenafil nicht nur die Gehstrecke, sondern auch die Lebensqualität von Patienten mit PAH verbessert. Im Fragebogen SF-36 zeigten sich die stärksten positiven Effekte bei der körperlichen Funktion und der Alltagstauglichkeit.

Delcroix verwies auch auf die Notwendigkeit, diese lebensbedrohlich erkrankten Menschen und ihre Angehörigen frühzeitig palliativ zu betreuen. Palliativtherapie, so Delcroix, stellt mehr dar als die Behandlung am Lebensende. Vielmehr handelt es sich um einen Ansatz, um Lebensqualität zu verbessern.

Martin Bischoff, Planegg

Quelle: Satelliten-Symposium "Optimal management of pulmonary arterial hypertension patients: are we there yet? A case-based approach", am 28. August 2012 anlässlich des ESC-Kongresses 2012 in München. Veranstalter: Pfizer Pharma GmbH, Berlin


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  • Literatur

  • 1 Galié N et al. Eur Heart J 2009; 30: 2493-2537
  • 2 Pepke-Zaba J et al. Sildenafil Use in Pulmonary Arterial HypERtensionSildenafil Use in Pulmonary Arterial HypERtension. Chest 2008; 133: 183-189

  • Literatur

  • 1 Galié N et al. Eur Heart J 2009; 30: 2493-2537
  • 2 Pepke-Zaba J et al. Sildenafil Use in Pulmonary Arterial HypERtensionSildenafil Use in Pulmonary Arterial HypERtension. Chest 2008; 133: 183-189