Grundsätzlich ist die Ulzeration beim Diabetiker von Beginn an als komplizierte Wunde
zu bewerten. Als Folge der Neuropathie zeigt sich eine vermehrt trockene Haut, eine
vermehrte Verhornung und ein erhöhtes Risiko für Fissuren- und Rhagadenentwicklung.
Eine oft gleichzeitig bestehende arterielle Verschlusskrankheit verschlechtert die
Situation zusätzlich. Grundlage der Therapie diabetischer Fußläsionen ist die vollständige
Druckentlastung, ein ausgiebiges Débridement sowie eine feuchte Wundbehandlung
Eine erfolgreiche Wundheilung ist auf eine ausgewogene Interaktion von Wachstumsfaktoren,
Cytokinen, Proteasen und extrazellulärer Matrix angewiesen. Gerade in chronischen
Wundsekreten ist aber eine deutlich erhöhte Proteaseaktivität festzustellen, die zu
rund 90 %den Matrix-Metalloproteasen (MMP) zuzuordnen ist, erklärte Prof. Dr. Ralf
Lobmann, Stuttgart. Die Überexpression dieser Proteasen fördert eine verzögerte Wundheilung
und Chronifizierung der Wunde. Als Basismaßnahme empfahl Lobmann ein Débridement.
Darüber hinaus sei bei diesen Wunden der Einsatz innovativer Wundauflagen sinnvoll.
Lipidokolloidwundauflagen mit Nano-Oligosaccharid-Faktor
Wundauflagen auf Basis von NOSF (Nano-Oligosaccharid-Faktor) neutralisieren die überschüssige
Matrix-Metalloproteasen: UrgoStart ist für die Behandlung exsudierender chronischer
Wunden, UrgoStart Tül für chronische Wunden mit schwacher Exsudation und zum Tamponieren
tiefer Wunden geeignet.
Welche Erfolge mit diesen innovativen Wundauflagen möglich sind, zeigen die Ergebnisse
aktuell veröffentlichter klinischer Studien wie der SPID-Studie [
1
]. Darin erhielten 33 Diabetiker mit oberflächlichen Fußulzerationen neuropathischer
Genese neben einer Entlastung und einem Débridement eine Lokalbehandlung mit UrgoStart
Tül. Dr. Michael Dietlein, Augsburg, zufolge hatte sich die Wundoberfläche unter UrgoStart
Tül innerhalb von 12 Wochen um median 82,7 % verkleinert. "Bei ca. 30 % der Patienten
waren die Wunden nach median 8,8 Wochen sogar komplett abgeheilt", so Dietlein. Der
heilungsfördernde Effekt der NOSF-Imprägnierung habe sich bereits in der randomisierten
und doppelblinden CHALLENGE-Studie gezeigt [
2
]. Darin wurden UrgoStart und eine identische Schaumstoffwundauflage ohne NOSF bei
187 Patienten mit chronischen Unterschenkelgeschwüren verglichen. "Nach achtwöchiger
Behandlung hatte sich die Wundoberfläche in der UrgoStart-Gruppe um 58,3 % verkleinert,
in der Vergleichsgruppe dagegen nur um 31,6 % (p = 0,0021)", berichtete Dietlein.
Zudem sei die Wundheilungsgeschwindigkeit unter UrgoStart doppelt so hoch gewesen.
Bettina Baierl, Berlin
Quelle: Launch-Pressekonferenz "Neue Lösungen für chronische Wunden: das diabetische
Fußsyndrom als besondere Herausforderung", am 27.9.2012 in Potsdam. Veranstalter:
URGO GmbH