Im OP 2013; 3(01): 4-5
DOI: 10.1055/s-0032-1331404
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Publication Date:
19 December 2012 (online)

Risiko fürs Herz

Gefährliche Parodontose-Behandlung

Patienten mit Herzfehlern riskieren Endokarditis nach zahnärztlicher Behandlung.

Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen Hochrisiko-Patienten mit angeborenen oder erworbenen Herzfehlern, insbesondere nach Klappenersatz, sich vor dem zahnärztlichen Eingriff einer Antibiotika-Therapie zu unterziehen. Der Grund: Grampositive Bakterien aus den Zahnfleischtaschen können in Folge von zahnärztlichen Eingriffen in die Blutbahn gelangen und sich dann an den Herzklappen festsetzen. Eine Endokarditis ist die Folge.

Obwohl das Risiko einer Entzündung der Herzinnenhaut durch antibiotische Prophylaxe deutlich gesenkt werden kann, erhalten nicht alle gefährdeten Patienten diese Prophylaxe. Eine Studie hat gezeigt, dass nach einer Änderung der Leitlinien – für Patienten mit nur geringem Risiko wird die Prophylaxe inzwischen nicht mehr empfohlen – auch viele Hochrisiko-Patienten nicht mehr vorbehandelt werden. Sie sollten sich gegenüber dem behandelnden Arzt durch Vorlage des Patientenausweises, zusammen mit den Leitlinien, absichern.

Quelle: Herz- und Diabeteszentrum der Ruhr-Universität Bochum