Am 17. und 18.08.2012 veranstaltete der Nephrologische Arbeitskreis Saar-Pfalz-Mosel
e. V. das 23. Symposium in Trier. Etwa 150 Pflegekräfte und Ärzte nutzten das mannigfaltige
Angebot an Vorträgen und Workshops und informierten sich auf der Industrieausstellung.
Die Resonanz zu dem Symposium war sehr positiv.
Am Freitag, den 17. und Samstag, den 18.08.2012 veranstaltete der Nephrologische Arbeitskreis
Saar-Pfalz-Mosel e. V. sein 23. Wissenschaftliches und Pflegesymposium im Tagungszentrum
im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier (Abb. [
1
]). Das Tageszentrum war früher ein Teil des Klosters und hat daher entsprechend Charme
und Flair. Zum zweiten Mal, nach der Veranstaltung ein Jahr zuvor in Völklingen, war
die AfnP aktiv in die Vorbereitung und den Ablauf des Symposiums eingebunden.
Abb. 1 Prof. Stefan Weiner, Trier, bei der Begrüßung.
Schwerpunkte der Tagung waren neben Updatevorträgen die Therapie des akuten Nierenversagens
und des Bluthochdruckes an der Dialyse sowie fachübergreifende Themen zu Diabetestherapie,
kardiorenales und hepatorenales Syndrom, Hygiene in der Dialyse, Demenz und Ethik
in der Nephrologie (Abb. [
2
]). In den 6 interaktiven Workshops konnten sowohl erfahrene als auch junge Teilnehmer
Fertigkeiten hinsichtlich Duplexsonografie, Röntgendiagnostik, Nierenbiopsie, Peritonealdialyse
oder Medizinethik erlernen und ihre Kenntnisse vertiefen. Für die Vorträge und die
interaktiven Workshops konnten zahlreiche renommierte Referenten gewonnen werden.
Abb. 2 Interessierte Zuhörer.
Neben den Vorträgen fand auch eine begleitende Industrieausstellung statt. Insgesamt
24 Aussteller aus dem Bereich der Nephrologie und verwandten Industriesparten boten
den circa 150 Besuchern des Symposiums die Möglichkeit, sich in den Pausen (Abb. [
3
], Abb. [
4
]) über die neuesten und innovativsten Entwicklungen im Bereich der Nephrologie zu
informieren.
Abb. 3 Impressionen aus einer Pause.
Abb. 4 Gespräche in der Industrieausstellung.
Symposium I
Die Tagung war in 4 Symposien und einen Block mit 6 verschiedenen Workshops untergliedert.
Symposium I am Freitagnachmittag gab als gemeinsame Veranstaltung für Ärzte und Pflegekräfte
einen Überblick über Besonderheiten der Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes
bei Niereninsuffizienz sowie über Dialyseverfahren auf der Intensivstation:
-
Diabetestherapie bei Niereninsuffizienz (Dr. Bertil Oser, Bernkastel-Kues)
-
aktuelles Management des akuten Nierenversagens auf der Intensivstation (Dr. Matthias
Klingele, Homburg)
-
Hypertonie bei Niereninsuffizienz und Dialyse (PD Martin Marx, Völklingen, Abb. [
5
])
Abb. 5 Dr. Martin Marx, 1. Vorsitzender des Nephrologischen Arbeitskreises Saar-Pfalz-Mosel.
Mit der didaktisch exzellenten "Special Lecture" zum Thema "Problembären der Hygiene
bei der Dialyse" konnte PD Andreas Schwarzkopf, Aura a. d. Saale alle Symposiumsteilnehmer
von der Bedeutung der Händedesinfektion überzeugen. Nach diesen Vorträgen ließen wir
den ersten Tag des Symposiums mit einer Führung durch das Wahrzeichen der Stadt Trier,
die Porta Nigra, und im Anschluss daran mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Während der Führung und des gemeinsamen Abendessens kam es schon zu regen Gesprächen
und erste Kontakte wurden geknüpft.
Symposium II
Symposium II am Samstagmorgen für Ärzte gab einen Überblick über die wichtigsten internationalen
Studienergebnisse zum Thema der Nephrologie der vergangenen 12 Monate:
-
Update klinische Nephrologie (Prof. Stefan Weiner, Trier)
-
Update HD und PD (Prof. Claude Braun, Luxembourg)
-
Update Transplantation (Dr. Thomas Rath, Kaiserslautern)
Symposium III
Symposium III am Samstagmorgen für die Pflege widmete sich wichtigen fachübergreifenden
Themen:
-
Gedanken zum Patiententraining (Klaus Thömmes, Trier)
-
Umgang mit Menschen mit Demenz (Dipl.-Soz. Andreas Sauder, Saarlouis)
-
Ungebetene Gäste: multiresistente Erreger und Hygienerecht (PD Andreas Schwarzkopf,
Aura a. d. Saale)
Der ursprünglich geplante Beitrag "Ethische Fragen in der Nephrologie" (Marita Cannivé-Fresacher,
Trier) musste aus persönlichen Gründen kurzfristig abgesagt werden. Dieses wichtige
Thema werden wir im nächsten Jahr in Kaiserslautern einplanen. An dieser Stelle ein
großer Dank an Klaus Thömmes, der sehr kurzfristig eingesprungen war. Die interaktiven
Workshops am Samstagvormittag von 11:00–12:30 Uhr waren folgende:
-
Nierenbiopsiekonferenz (Prof. Rüdiger Waldherr, Heidelberg)
-
Kontrastmittelsonografie in der Nephrologie (Dr. Elmar Mertiny, Trier)
-
Kurs Röntgenthorax (Dr. Hans-Georg Hoffmann, Trier)
-
Peritonealdialyse: PET/PD-Training beim alten Patienten (Klaus Thömmes und Dr. Nikolaus
Wirtz, Trier)
-
Shuntsonografie für die Pflege (Dr. Frank Seydlitz, Trier)
-
Der "schwierige Patient": professioneller Umgang mit Patienten in speziellen Situationen
(Herr Ludwig und Manfred Breit, Trier)
Die Vorträge an sich waren schon interessant und hochwertig, jedoch wurden die interaktiven
Workshops besonders gut angenommen. Von den Teilnehmern der Pflege bekamen wir begeisterte
Rückmeldungen. Es wurde mit einer erstaunlichen Eigendynamik diskutiert und ausgewertet.
Jeder konnte sich hier einbringen und jeder tat dies auch. Diese Form der interaktiven
Workshops möchten wir bei den nächsten Symposien unbedingt beibehalten.
Symposium IV
Nach der Mittagspause begann am Samstagnachmittag das Symposium IV für Ärzte und Pflege:
Es erfolgte eine Zusammenfassung und kurze Ergebnispräsentation aus den einzelnen
Workshops. Für die abschließenden fachübergreifenden Referate zum kardio- und hepatorenalen
Syndrom konnten namhafte Experten gewonnen werden:
-
Herz- und Niereninsuffizienz (Dr. Andreas Schleser, Unna)
-
Hepatorenales Syndrom (Prof. Thomas Berg, Leipzig)
Fazit
Insgesamt war das Trierer Symposium eine runde und gelungene Veranstaltung. Trotz
des warmen und herrlichen Sommerwetters am Wochenende kamen mehr als 150 Besucher
zu diesem regionalen Symposium. Das Verhältnis des Anteils der Pflegekräfte zum Anteil
der Ärzte betrug circa 60/40 %.
Das Ergebnis der Auswertung der ausgeteilten und rückläufigen Evaluierungsbögen durch
Albin Leidinger war für alle mehr als nur zufriedenstellend. Befragt wurden sowohl
die Teilnehmer als auch die ausstellende Industrie. Jeder der Befragten möchte bei
dieser Resonanz im nächsten Jahr in Kaiserslautern wieder kommen.
Kritische Anmerkungen werden wir gezielt bei den nächsten Symposien angehen. Als Beispiel
wird nach einer Lösung gesucht, die Vorträge der Referenten zukünftig auf der Homepage
des Saar-Pfalz-Mosel-Vereines zu präsentieren. Es müssen aber noch rechtliche Schritte
bedacht und bearbeitet werden.
Neu in diesem Jahr war die Organisation: Wurden die bisherigen Kongresse von einer
Veranstaltungsagentur sowohl im Vorfeld als auch im Ablauf und der Nacharbeit durchgeführt,
hatte sich der Vorstand des Arbeitskreises in diesem Jahr entschlossen, dies in Eigenregie
durchzuführen. Der Zeitaufwand für Besprechungen, Organisation und die Abstimmung
mit den Verantwortlichen des Brüderkrankenhauses hat sich mehr als gelohnt. Der besondere
Dank gilt Frau Hemmer, die mit Unterstützung von Herrn Breit und dem Sekretariat des
Bildungsinstitutes eine hervorragende Arbeit geleistet hat (Abb. [
6
]).
Abb. 6 Blumen für Frau Hemmer.
An den Symposiumstagen waren es aber nicht zuletzt auch die helfenden Hände der AfnP-Mitglieder
und deren Ehefrauen, die mit ihrem Engagement zum Gelingen des Symposiums und zur
guten Laune beitrugen (Abb. [
7
]). Namentlich sind dies:
Abb. 7 Die Ruhe vor dem Sturm.
-
Albin Leidinger, Wadgassen
-
Frau Tabellion, Wadgassen
-
Siegfried Tijunelis, Kaiserslautern
-
Frau Breit, Föhren
-
Frau Schlöder, Trier
Auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön (Abb. [
8
]). Alle Helfer verrichteten die Arbeit ehrenamtlich und ohne Entlohnung. Lediglich
das gemeinsame Abendessen am Freitag und die Übernachtungskosten wurden von dem Arbeitskreis
Saar-Pfalz-Mosel und der AfnP übernommen.
Abb. 8 Manfred Breit, Trier, für die AfnP bei der Verabschiedung.
Schließen möchte ich mit einem Zitat von Dr. Andreas Schleser, Unna, am Ende des Symposiums:
"Ich habe noch nie eine solche Veranstaltung erlebt, bei der Pflege und Ärzte so unverkrampft,
so gleichberechtigt miteinander umgehen." In dieser Form ist dies sicherlich eine
zukunftsweisende Tagung, welche wir uns unbedingt erhalten sollten. Und wir werden
sie auch so erhalten.
Manfred Breit, Trier