Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2013; 48(1): 32-35
DOI: 10.1055/s-0032-1333075
Fachwissen
Deklaration von Helsinki
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Deklaration von Helsinki zur Patientensicherheit in der Anästhesiologie – SOP zur Lokalanästhetika-Intoxikation

Thomas Wiesmann
1   Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Marburg des UKGM
,
Andreas Bornträger
1   Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Marburg des UKGM
,
Thorsten Steinfeldt
1   Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Marburg des UKGM
,
Hinnerk Wulf
1   Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Marburg des UKGM
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Publication Date:
30 January 2013 (online)

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Zusammenfassung

In der Helsinki-Deklaration „Patientensicherheit in der Anästhesiologie“wird gefordert, für bestimmte sicherheitsrelevante Aspektein der Anästhesie schriftliche interne Handlungsempfehlungen festzulegenund diese für alle Mitarbeiter/innen zugänglich zu machen.Im Folgenden soll als erstes der geforderten Themen dieser Reihe eineSOP (standardoperatingprocedure) zur Lokalanästhetika-Intoxikationvorgestellt werden. Diese Muster-SOP ist zwar so gut es geht „evidence-based“ und orientiert sich an (inter-)nationalen Empfehlungender Fachgesellschaften. Diese „Marburger-Lokalanästhetika-Intoxikations-SOP“ ist aber nur eine von vielen Ausgestaltungsmöglichkeitenund soll dem Leser Anregung und Grundlage sein für eine auf deneigenen Bereich abgestimmte individuelle Empfehlung.

Kernaussagen

  • Lipophile Lokalanästhetika können in sehr seltenen Fällen lebensbedrohliche Zustände hervorrufen.

  • Wichtigste Präventionsmaßnahmen, um eine Lokalanästhetikaintoxikation zu vermeiden: Aspirationstest vor jeder LA-Injektion, fraktionierte Injektion, Testdosis, Beachten der empfohlenen LA-Höchstdosierungen und Monitoring des Patienten.

  • Wichtigste Therapiemaßnahmen: Beenden der LA-Zufuhr, Alarmierung von Hilfspersonen, Oxygenierung und ggf. Beatmung / Intubation, bei ZNS-Symptomatik ggf. Sedierung mit Benzodiazepinen. Die Behandlung kardialer Nebenwirkungen erfolgt symptomatisch, eine Reanimation folgt den geltenden Empfehlungen.

  • Therapieempfehlungen werden wesentlich besser umgesetzt, wenn eindeutige Handlungsempfehlungen im Notfall verfügbar sind. Deshalb sollte eine entsprechende SOP in den Kliniken implementiert werden.

Ergänzendes Material