Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2013; 48(2): 69
DOI: 10.1055/s-0032-1333084
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Wer wird denn gleich in die Luft gehen ...

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Publication Date:
15 March 2013 (online)

Im vergangenen Jahr wurden auf Deutschlands Flughäfen insgesamt 179 Mio. Passagiere gezählt, fast 90 % von ihnen traten entweder gerade eine Reise ins Ausland an oder kehrten von dieser zurück. Damit sind die Fluggastzahlen in Deutschland erneut um fast 2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Auch die Anzahl ganz spezieller und extrem anspruchsvoller Fluggäste hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen: nämlich die von Intensivpatienten im Interhospitaltransfer. Immer mehr auch schwerstkranke Intensivpatienten werden heute mittels Flugambulanz oder Linienflugzeug von einem Krankenhaus in ein anderes transportiert – sei es, um den Patienten eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen, oder auch nur, um sie in die Heimat und damit in die Nähe ihrer Familien zurückzu-bringen.

Was bei einem solchen Langstrecken-Intensivtransport bei der Planung alles berücksichtigt werden muss, erfahren Sie im Beitrag von Graf et al. ab q S. 76. So müssen z. B. neben möglichen medizinischen Komplikationen auch logistische Probleme bedacht werden, wie eventuelle Visumserfordernisse für die Crew und den Patienten, der Patiententransfer von der Klinik zum Flugzeug oder die Flugdauer inklusive eventuell nötiger Zwischenstopps zum Tanken.

Darüber hinaus muss den besonderen physikalischen Bedingungen an Bord Rechnung getragen werden. Dass diese nicht nur den Patienten und das Personal, sondern auch die medizinischen Geräte beeinflussen können, muss auch eine junge Assistenzärztin erfahren: Als behandelnde Ärztin steckt sie mit ihrem Patienten in einer Schlecht-Wetter-Front, der nächste Flughafen ist eine halbe Stunde entfernt – und das Beatmungsgerät fällt aus. Zudem entwickelt der Patient einen Spannungsthorax. Wie das Team es schafft, den Patienten letztlich doch lebend dem medizinischen Personal am Boden zu übergeben, lesen Sie ab q S. 102 in Beitrag „Pssst ... AINS-Secrets“.

Einer besonderen Patientenklientel widmen sich auch Makowski et al. in ihrem Beitrag „Notarzteinsätze bei Palliativpatienten“ ab q S. 90 . Häufig ist die Situation beim Eintreffen der Rettungskräfte nicht gleich als palliativ erkennbar – und selbst wenn, gibt es im Vergleich zu anderen Krankheitsbildern oft keine allgemeingültigen Behandlungsalgorithmen. Die Autoren erläutern, wie diagnostische und therapeutische Maßnahmen den Bedürfnissen dieser Patienten angepasst werden können, und geben einen Algorithmus zur Entscheidungsfindung an die Hand.

Neue spannende Erkenntnisse und viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen

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