Sportverletz Sportschaden 2012; 26(04): 174
DOI: 10.1055/s-0032-1333362
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ermüdungsbrüche – Ultraschall deckt drohende Fraktur auf

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Publication Date:
07 January 2013 (online)

 
 

    Zu hartes Lauftraining kann zu einer Überlastung der Beinknochen führen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Ärzte mithilfe einer simplen Ultraschalluntersuchung drohende Frakturen erkennen können. Auf diese Weise könne der Sportler Trainingspausen einleiten und eine "Stressfraktur" vermeiden. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) aktuell hingewiesen.

    Eine Überbelastung der Beine leitet im Knochen Umbauvorgänge ein: Der Knochenstoffwechsel baut verstärkt Gewebe auf und ab. Sportler bemerken dies durch Schmerzen unter Belastung. Setzen sie das Training fort, können die Reparaturmechanismen eine Ermüdungsfraktur nicht mehr verhindern. Der Knochen bricht völlig überraschend – wie bei Sprinter Manteo Mitchell bei den Olympischen Spielen im August.

    Eine exakte Diagnose von Überlastungsschmerzen sei nur mittels CT möglich, so Dr. Rainer Berthold, Leiter des DEGUMArbeitskreises Bewegungsorgane. "Sie macht die Stressreaktion und eventuelle Mikrofrakturen sichtbar." Die CT stehe aber nur begrenzt zur Verfügung. Eine Röntgenuntersuchung in Verbindung mit einem üblichen hochfrequenten Ultraschall zeige erst die späteren Stadien.

    Eine kostengünstige Alternative, mit der sich früh wertvolle Hinweise finden ließen, bietet ein Gerät zum therapeutischen Ultraschall. Es gibt hochfrequente Schallwellen auf das erkrankte Gewebe ab. "Die dadurch ausgelösten Mikrovibrationen provozieren bei Stressfrakturen leichte Knochenschmerzen, ähnlich denen, die auch bei der Überlastung im Training auftreten", erklärt Berthold.

    Griechische Sportmediziner haben die Ultraschalluntersuchung jetzt an Leistungssportlern mit vermuteter Stressfraktur erprobt. Von den 110 Sportlern mit einer Stressverletzung zeigten 90 auch mit der Ultraschallanwendung eine Schmerzreaktion. Nur in einem Fall wurde ein Verdacht durch die Kernspintomografie nicht bestätigt (Am J Sports Med. 2012;40: 915–919).

    Nach einer Pressemitteilung
    (DEGUM)


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