Pneumologie 2013; 67(01): 12
DOI: 10.1055/s-0032-1333527
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

HI-Virus – Rauchen senkt Lebenszeit rapide

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Publication Date:
17 January 2013 (online)

 

Die negativen Auswirkungen des Tabakkonsums sind bei HIV-Infizierten besonders gravierend. Das Forscherteam um Marie Helleberg von der Kopenhagener Universitätsklinik hat in einer Langzeitstudie nachgewiesen, dass rauchende Patienten eine deutlich niedrigere Lebenserwartung haben als nicht rauchende HIV-Infizierte. Eine 35-jährige HIV-Patientin, die raucht, hat demnach eine Lebenserwartung von 62,6 Jahren. Würde sie nicht rauchen, hätte sie eine deutlich höhere Lebenserwartung von 78,4 Jahren. Die Forscher haben für ihre Studie die Daten von 2 921 HIV-Infizierten und 10 642 Kontrollpersonen aus Dänemark miteinander verglichen. Die Ergebnisse wurden Ende 2012 in Fachjournal Clinical Infectious Diseases veröffentlicht.

Entwöhnung ratsam

Der Verlust von Lebensjahren – assoziiert mit dem Rauchen – ist bei HIV-infizierten Personen doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Zudem errechneten die Forscher, dass die Sterblichkeit von HIV-infizierten Rauchern 3-mal höher ist als die von Personen, welche nicht mit dem HI-Virus infiziert sind. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Raucherentwöhnung speziell bei HIV-Patienten. "Besorgniserregend ist auch, dass über 60 % der Todesfälle bei HIV-Patienten mit dem Rauchen verbunden sind", sagt Marie Helleberg dazu.


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Geringere Regeneration

Rauchen und HIV-Infektion erzeugen einen kumulativen Effekt. Rauchen ist auch ohne HIV-Infektion ein gesundheitliches Risiko. Das Risiko potenziert sich bei HIV-Infizierten, die rauchen. HIV-Patienten altern durch die Infektion zudem schneller und haben nicht so eine hohe Regenerationsfähigkeit wie Gesunde. Zudem hätten viele der Medikamente für die Betroffenen Nebenwirkungen, die das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen weiter erhöhen.

Pressetext Nachrichtenagentur GmbH


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