Der Klinikarzt 2013; 42(01): 46
DOI: 10.1055/s-0033-1334819
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gewinn für das OP-Team und den Patienten – Optimales Relaxationsmanagement im OP

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Publikationsdatum:
30. Januar 2013 (online)

 
 

Angesichts wachsenden wirtschaftlichen Drucks, unter dem Krankenhäuser stehen, sollte die Effizienz von Operationen über multiprofessionelle Prozessoptimierung, d. h. verkürzte Ausleitungs- und Wechselzeiten erhöht werden. Die hohe Ergebnisqualität für den Patienten sollte neben der Auswahl geeigneter Relaxationsverfahren und Anästhetika, sicheren Intubations- und Operationsbedingungen sowie ökonomischen Aspekten im Mittelpunkt stehen, betonte Prof. Götz Geldner, Ludwigsburg.

Idealerweise setzt ein Muskelrelaxans schnell ein und wirkt bis zum kompletten Faszienschluss. Die Wirkung sollte baldmöglichst nach der OP enden, sodass der Patient nach Extubation eine gute postoperative Muskelfunktion ohne Atemkomplikationen und Schluckbeschwerden hat. Gefährlich, da mit dem Risiko für pulmonale und pharyngeale Funktionsstörungen assoziiert, seien neuromuskuläre Restblockaden, erläuterte Geldner. Deshalb sei es wichtig, das Risiko einer postoperativen Restcurarisierung (PORC) zu reduzieren.

Wirtschaftlich und effektiv

Mit Sugammadex (Bridion®), einer selektiv Relaxanz bindenden Substanz, die zur schnellen Aufhebung der Wirkung von Rocuronium und Vecuronium indiziert ist, steht ein Wirkstoff zur Verfügung, der ein wirkungsvolles Relaxationsmanagement in jeder Phase der Operation ermöglicht und das PORC-Risiko minimiert. Nach intravenöser Injektion enkapsuliert Sugammadex die freien Moleküle von Rocuronium bzw. Veuronium in der Blutbahn. Innerhalb weniger Minuten werden die Acetylcholinrezeptoren an der neuromuskulären Endplatte wieder frei, die neuromuskuläre Blockade ist reversiert. Bei Operationen, bei denen eine sehr tiefe neuromuskuläre Blockade bis zum Schluss aufrecht erhalten werden soll, habe Sugammadex, eingebunden in ein multimodales Fast-tracking-Konzept, ein wirtschaftliches Potenzial und Vorteile für den Patienten. Es kann idealerweise zu OP-Zeit-Verkürzung, weniger Komplikationen (z. B. Knopflochdeformitäten), besserer Rekonvaleszenz und kürzerer Verweildauer führen, kommentierte Geldner.

Auch bei multimorbiden und älteren Patienten biete die postoperative Gabe von Sugammadex potenziell die Möglichkeit, die Häufigkeit einer sogenannten stillen Aspiration zu reduzieren.

Außerdem konnte in einer Studie [ 1 ] gezeigt werden, dass am Ende von Operationen adipöser Patienten (BMI > 40 kg/m2 KG) eine Reversierung mit Sugammadex zuverlässiger und schneller wirkt als eine Antagonisierung mit Neostigmin.

Elke Klug, Berlin

Quelle: MSD-Satellitensymposium "Moderne Anästhesieführung und Teamarbeit im OP" im Rahmen der Hauptstadtkongresses der DGAI (HAI) am 14. September 2012 in Berlin.
Veranstalter: MSD SHARP&DOHME GMBH


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  • Literatur

  • 1 Gaszynski T et al. Br J Anaesth 2012; 108: 236-239

  • Literatur

  • 1 Gaszynski T et al. Br J Anaesth 2012; 108: 236-239