Der Klinikarzt 2013; 42(01): 50
DOI: 10.1055/s-0033-1334827
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tumorbehandlung – Den Patienten nicht aus den Augen verlieren

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Publication Date:
30 January 2013 (online)

 
 

    Neue Entwicklungen und Kontroversen in der Behandlung sowie ethische Aspekte sind ständige Herausforderungen für Ärzte und Pflegekräfte im Kampf gegen den Krebs. Auch die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen beeinflussen in nicht unerheblicher Weise die Arbeit von Hämatologen und Onkologen. Mit dem Inkrafttreten des AMNOG wollte der Gesetzgeber durch eine Nutzenbewertung von Arzneimitteln, verlässliche Kriterien zur Anwendung von Medikamenten schaffen, erläuterte Rechtsanwalt Dr. G. Nitz, Berlin, auf einem Symposium. Tatsächlich wurden bei der frühen Nutzenbewertung onkologischer Medikamente auch Vertreter des DGHO in die Anhörungen einbezogen. Allerdings, so der Jurist in seinen Ausführungen weiter, verfehlt der praktizierte AMNOG-Prozess bisher noch sein gesetzgeberisches Ziel, insbesondere in den Bereichen Bewertungsmethodik und Vergleichstherapie. Hier scheint ein gesetzliches Nachjustieren geboten.

    Patienten wünschen sich behandlungsführenden Arzt

    Krebspatienten stellen Ärzte vor ganz spezielle Herausforderungen in Diagnose und Therapie. Diese Aufgaben kann ein Einzelner nur schwer leisten. Die Lösungen der anforderungsreichen Aufgaben gelingt aber in einem Team von Spezialisten, die mit ihrem Wissen einen speziellen Teil zu einem multimodalen und interdisziplinären Behandlungskonzept beitragen. Allerdings, so PD S. Schmitz, Köln, bedarf es neben dem System der Spezialisten, auch eines Generalisten als behandlungsführenden Arzt. Die Patienten wollen zwar, so seine Worte, häufig in einem Zentrum aber nicht von einem Zentrum behandelt werden, sondern von einem Arzt/Ärztin, der sich komplett ihrer onkologischen Erkrankung annimmt. Für diese Aufgabe hält PD Schmitz die niedergelassen Hämatologen und Onkologen prädestiniert. Sie sind in der Lage das Therapiekonzept mit dem Patienten zu entwickeln, die Therapie zu steuern und sind darüber hinaus für ihre Patienten immer ansprechbar.

    Krebspatienten lassen sich angesichts der Vielfältigkeit im Verlauf ihrer Erkrankung nur schwer einem schematisierten Diagnostik-, Therapie- und Kontrollraster unterordnen. Diese Erkenntnis, so Prof. Kleeberg, Hamburg, stellt besonders in der Krebsnachsorge Therapeuten vor die Frage: was ist sinnvoll und reell umsetzbar? Nach seiner Auffassung gilt, angesichts einer begrenzten Lebenserwartung, bei onkologischen Interventionen Zurückhaltung zu üben. Vielmehr muss behutsam aber nachhaltig zur somatischen und psychischen Gesundung auf die Lebensführung Einfluss genommen werden.

    Richard Kessing, Zeiskam

    Quelle: "Agenda 2020: Aktuelle Herausforderungen im Kampf gegen den Krebs". Satelliten-Symposium anlässlich der DGHO-Jahrestagung, Stuttgart, 19.Oktober 2012.
    Veranstalter: Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA, München.


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