Aktuelle Urol 2013; 44(01): 16
DOI: 10.1055/s-0033-1334838
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kurznachricht – Gelbwurzel hemmt Metastasen

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Publication Date:
06 February 2013 (online)

 
 

    Die Gelbwurzel, auch bekannt als Kurkuma, wird seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt, bspw. bei Arthrose. Ein Forscherteam um PD Dr. Beatrice Bachmeier, München, hat einen Wirkstoff untersucht, der der Bildung von Prostatakarzinom-Metastasen vorbeugen kann (Killian PH et al. Carcinogenesis 2012; doi: 10.1093/carcin/bgs312).

    Bachmeiers Team fokussierte sich auf den aus der Gelbwurzel gewonnenen Pflanzenstoff Curcumin. Dieses natürliche Polyphenol und wäre potenziell geeignet für den Einsatz sowohl zur primären als auch sekundären Tumorprävention in einem bereits fortgeschrittenem Tumorstadium.

    Das Ziel der aktuellen Studie war es, die Wirksamkeit von Curcumin zur Prävention von Prostatakarzinom-Metastasen zu testen und den zugrunde liegenden Wirkmechanismus zu entschlüsseln. In einem ersten Schritt untersuchte das Team, welche molekularen Prozesse bei Prostatakrebs auftreten, und welche Stoffe dabei in den Tumorzellen gebildet werden. Den Forschern gelang erstmals der Nachweis, dass Curcumin die Synthese der Zytokine CXCL1 und CXCL2 gezielt hemmt. Das führt letztlich – wie auch im Mausmodell gezeigt – zur verminderten Bildung von Metastasen. "In den Krebszellen wurden dank der Wirkung des Curcumins weniger Zytokine gebildet, die das Wachstum von Metastasen begünstigen", so Bachmeier. Als Konsequenz davon war die Entstehung von Tochtergeschwulsten in der Lunge der Tiere beim Prostatakarzinom statistisch signifikant gehemmt.

    Gute Verträglichkeit

    Die Wissenschaftler schließen daraus, dass sich Curcumin etwa bei Brust- und Prostatakrebs zur Chemoprävention von Tumoren und Metastasen eignen könnte, weil diese Tumorarten oft mit einer chronisch- latenten Entzündung assoziiert sind. "Das bedeutet aber nicht, dass diese Substanz die gängigen Therapiestrategien ersetzen sollte", betont die Wissenschaftlerin. "Vielmehr ist denkbar, Curcumin einzusetzen, bevor ein Tumor diagnostiziert wurde – oder aber um die Bildung und Ausbreitung von Metastasen zu verhindern. Dabei ist uns die gute Verträglichkeit sehr wichtig, weil wir die Einnahme von Curcumin dann auch einer gesunden Bevölkerungsgruppe mit erhöhtem Risiko für Tumoren empfehlen möchten."

    Nach einer Pressemitteilung (Ludwig-Maximilians-Universität München)


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