Ein einfacher Atemtest könnte künftig eine rasche Diagnose von Infektionen der Lunge
ermöglichen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler an der University of Vermont
in den USA im Zuge von Experimenten an Mäusen. Die Analyse des Atems sollte die für
die Diagnose erforderliche Zeit von Wochen auf Minuten reduzieren.
Organische Verbindungen getestet
Für die Diagnose bakterieller Infektionen ist es normalerweise erforderlich, eine
Probe zu entnehmen. Die Bakterien werden dann im Labor weitergezüchtet. Für die Klassifikation
werden Tests eingesetzt und dadurch ermittelt, welche Reaktion auf Antibiotika erfolgt.
Für die aktuelle Studie haben die Forscher flüchtige organische Verbindungen untersucht,
die beim Ausatmen von verschiedenen Bakterien, aber auch von verschiedenen Stämmen
des gleichen Bakteriums, abgegeben werden.
Mäuse wurden mit 2 Bakterien infiziert, die bei Lungeninfektionen weit verbreitet
sind. Dabei handelte es sich um Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus.
Atemproben wurden 24 Stunden später gesammelt. Die Bestandteile der Proben wurden
mittels SESI-MS analysiert, einer Massenspektrometrie, die extrem kleine Mengen von
Chemikalien im Atem erkennen kann. Die Wissenschaftler fanden in der Folge einen deutlichen
Unterschied bei den Atemprofilen der infizierten Mäuse und von gesunden Tieren. Zusätzlich
konnten die beiden eingesetzten Bakterienarten und 2 Stämme des Bakteriums P. aeruginosa
unterschieden werden.
Messverfahren noch unausgereift
Laut Jane Hill, eine der Autorinnen der Erhebung, sind bei diesem Verfahren noch immer
einige Hürden zu überwinden. "Wir arbeiten derzeit mit Kollegen daran, Proben von
Patienten zu sammeln, um die Stärken aber auch die Schwäche dieses Ansatzes zu analysieren."
Details der Studie wurden Ende 2012 im Fachmagazin "Journal of Breath Research" veröffentlicht.
pte