Pneumologie 2013; 67(02): 78
DOI: 10.1055/s-0033-1336066
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

COPD – Größe der Pulmonalarterie korreliert mit Exazerbationen

Contributor(s):
Johannes Weiß
Wells JM et al.
N Engl J Med 2012;
367: 913-821
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 February 2013 (online)

 

    Bei Patienten mit COPD ist eine schwere pulmonalarterielle Hypertonie ein Prädiktor von Exazerbationen. Das Forscherteam um J. M. Wells stellte nun die Hypothese auf, dass dies für eine computertomografisch gemessene Vergrößerung der Arteria pulmonalis ebenfalls gelten könnte.
    N Engl J Med 2012; 367: 913–921

    Die Autoren rekrutierten Personen im Alter zwischen 45 und 80 Jahren, die zum Studienzeitpunkt rauchten oder früher geraucht hatten und mindestens 10 Packungsjahre aufwiesen. Alle Teilnehmer unterzogen sich einer Spirometrie, einem 6-minütigen Gehtest sowie einem Thorax-CT und füllten zudem einen Fragebogen zu ihren Symptomen aus. In die Analyse gingen letztlich Patienten mit einer COPD im GOLD-Stadium II–IV ein, die dann im Median über 2,1 Jahre bezüglich ihres klinischen Verlaufs einschließlich der Exazerbationen beobachtet wurden. In den CT-Aufnahmen bestimmten die Autoren das Verhältnis der Durchmesser von Pulmonalarterie und Aorta (PA/A) und überprüften, ob ein Verhältnis von mehr als 1 mit schweren Exazerbationen assoziiert war, die eine Hospitalisierung erforderlich machten. Die gleiche Analyse führten sie an einer externen Validierungskohorte aus Teilnehmern einer anderen Studie durch.

    In die Auswertung gingen 3464 Patienten ein, die anhand des Verhältnisses PA/A in 2 Gruppe unterteilt wurden (PA/A ≤ 1; n = 2645 und PA/A > 1; n = 819). Die multivariate Regressionsanalyse zeigte, dass bei Teilnehmern mit einem Verhältnis PA/A von mehr als 1 zum Zeitpunkt des Studienbeginns eine deutliche Korrelation mit schweren Exazerbationen mit einer Odds Ratio von 4,78 bestand. Auch im Studienverlauf war ein Verhältnis PA/A > 1 mit einem erhöhten Risiko für zukünftige schwere Exazerbationen assoziiert. Dies galt sowohl für die Studienkohorte als auch für die externe Validierungskohorte mit Odds Ratios von 3,44 bzw. 2,80.

    In beiden Kohorten zeigte von allen analysierten Variablen ein PA/A-Verhältnis von mehr als 1 die stärkste Assoziation mit schweren Exazerbationen. Auch für jegliche Formen von Exazerbationen fand sich eine Korrelation mit dem PA/A-Verhältnis mit Odds Ratios von 1,86 in der Studienkohorte und 2,17 (1 Jahr) bzw. 6,68 (3 Jahre) in der Validierungskohorte.

    Fazit

    Eine im CT bestimmte Vergrößerung der Pulmonalarterie, ausgedrückt als ein Verhältnis der Durchmesser von Arteria pulmonalis und Aorta größer 1, war bei Patienten mit COPD mit schweren Exazerbationen assoziiert, so die Autoren.


    #