Eine Neubewertung der Präparationsprinzipien für Keramik-Inlays und -Teilkronen fand
in den letzten 20 Jahren nicht statt. Ausgehend von den Präparationsrichtlinien für
Edelmetall-Restaurationen hat man in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts die
Präparationskriterien für silikatkeramische Inlays, Onlays und Teilkronen solange
optimiert, bis die Indikationen mit den damals verfügbaren Werkstoffen erfolgreich
bedient werden konnten. Seit dieser Zeit lautete das Mantra für Vollkeramik in der
konservierenden Behandlung stets, dass z. B. eine Mindestschichtstärke der Okklusalfläche
von 1,5 mm einzuhalten und der Öffnungswinkel größer als der von Gold-Inlays anzustreben
sei – unbeeindruckt von der Tatsache, dass zwischenzeitlich Dentinadhäsive und Kleber
für einen innigen Kontakt zur Restzahnsubstanz sorgen und die modernen Keramikwerkstoffe
einen erheblichen Zugewinn an Festigkeit und Risszähigkeit aufweisen können.