Pneumologie 2013; 67(04): 195
DOI: 10.1055/s-0033-1343061
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Epigenetik – Rauchende Omas vererben Asthma

Further Information

Publication History

Publication Date:
10 April 2013 (online)

 

Großmutters Zigarettenkonsum könnte die Ursache für die Asthma-Erkrankung der Enkel sein, wie das Biomedical Research Institute in Los Angeles anhand einer Studie feststellte. Anhand von Ratten hat man den Zusammenhang von Nikotinkonsum und Asthma entdeckt. Demnach kann Nikotin eine epigenetische Markierung auf dem Genom hinterlassen, das die Nachkommen anfälliger für Atemwegserkrankungen macht.

Vermeidbares Risiko

Wenn die Großmutter sogar während ihrer Schwangerschaft geraucht hat, ist das Risiko, dass ihre Enkel an Asthma erkranken, noch höher. Der Zigarettenkonsum beeinträchtigt also nicht nur die Raucherin selbst oder ihre Kinder, sondern sogar noch die kommende Enkelgeneration. "Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter, was zu einer deutlichen Auswirkung auf das Leben von Kindern führt und zudem die Kosten für die medizinische Versorgung aller hochschraubt", sagt Virender Rehan, einer der Studienleiter. "Auch wenn viele Umweltfaktoren zum Asthma beitragen, ist das Rauchen in der Schwangerschaft ein vermeidbares Risiko. Würden Frauen während der Schwangerschaft nicht rauchen, könnte sich das auf die Gesundheit der nächsten Generationen auswirken", erklärt John Torday.


#

Experten bestätigen Annahmen

Dass die Rauchgewohnheiten der Oma die Gesundheit der Enkelgeneration beeinträchtigen, erscheint Erika von Mutius, Medizinerin an der Haunerschen Kinderklinik der Ludwig-Maximilian-Universität in München plausibel. "Das kann in der Tat möglich sein. Es gab eine frühere Studie an Kindern mit einer derartigen Beobachtung", sagt von Mutius gegenüber pressetext. Man könnte sich das durch epigenetische Mechanismen durchaus vorstellen.

Nach einer Mitteilung von pressetext Nachrichtenagentur GmbH


#
#