Aktuelle Dermatologie 2013; 39(04): 114
DOI: 10.1055/s-0033-1343907
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vitamin-D-Mangel – Vorbeugung auch gut ohne künstliche UV-Strahlung möglich

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Publication Date:
10 April 2013 (online)

 
 

Anders als vielfach behauptet benötigt der menschliche Körper in der dunklen Jahreszeit keine Extraportion UV-Strahlung aus dem Solarium, um seinen Bedarf an Vitamin D zu decken. Kein Mensch sollte zur Vorbeugung eines Vitamin-D-Mangels ins Solarium gehen, betonen die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Risikien sind höher als versprochener Nutzen

Dermatologen und Strahlenschützer wenden sich mit dieser Klarstellung auch gegen PR-Kampagnen, die zur Solariennutzung gegen Vitamin-D-Mangel auffordern. Dem versprochenen Nutzen steht das reale Risiko gravierender Langzeitfolgen wie bspw. Hautkrebs gegenüber.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Zahl der UV-bedingten Hautkrebs-Neuerkrankungen verdreifacht. Ursache ist eine übermäßige UV-Belastung. Allein am malignen Melanom erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 24 000 Menschen – Tendenz weiter steigend. "Wir können nicht hinnehmen, dass die Zahl der Neuerkrankungen ungebremst durch die Decke geht", unterstreicht BVDD-Präsident Dr. Michael Reusch.

Der Vitamin-D-Spiegel des Körpers schwankt natürlicherweise mit den Jahreszeiten. Bis zum Ende des Winters sinkt der Vitamin-D-Spiegel. Damit im Winter genügend Vitamin D zur Verfügung steht, ist es im Normalfall ausreichend, in den Sommermonaten regelmäßig ins Freie zu gehen und sich ausgewogen zu ernähren. Bei gutem Wetter sollte der richtige Sonnenschutz aber auch bei kurzen Aufenthalten in der Sonne nicht vergessen werden. Ein behandlungsbedürftiger Vitamin-D-Mangel gehört in die Hände eines Arztes, dem wirkungsvollere Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen als zusätzliche UV-Bestrahlungen.


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UV-Bündnis

Studien zufolge erhöht die Nutzung von Solarien das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, um 20 % gegenüber Personen, die gar nicht ins Solarium gehen. Wer schon vor dem 35. Lebensjahr ins Solarium geht, hat laut dieser Studie sogar ein um 40 % erhöhtes Risiko. Vorbeugende Maßnahmen zur Hautkrebsprävention wie ein geeigneter Sonnenschutz und die Meidung von Solarien sind deswegen wichtig. BfS, DDG und BVDD sowie 11 weitere medizinische und wissenschaftliche Behörden und Organisationen haben sich darum zum UV-Bündnis zusammengeschlossen und setzen sich für einen positiven und gesundheitsbewussten Umgang mit UV-Strahlung ein.

Nach einer Mitteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz, Salzgitter, dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen, Berlin, sowie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, Berlin


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