Die neue GOLD-Empfehlung ist im Alltag nicht umsetzbar

Pneumologie 2013; 67: 241 – 242

Sehr geehrte Damen und Herren,

Herrn Mülleneisens Ausführungen vermag ich nicht zuzustimmen.

Bei der bisherigen Schweregradeinteilung nach GOLD wurde nur die Lungenfunktion und bei dieser ja auch letztendlich nur das FEV1 berücksichtigt. So wichtige Kriterien wie die Beschwerden und somit die Lebensqualität und die für die Prognose entscheidende Exazerbationshäufigkeit blieben außen vor. Dies wurde sinnvollerweise geändert.

ICD-Schlüssel und GOLD-Schweregrad haben auch bei der bisherigen Einteilung nicht übereingestimmt. Es ist aber kein Problem, in einem Brief an einen hausärztlichen Kollegen den ICD-Schlüssel aus der Praxis-EDV zu übernehmen und zusätzlich den GOLD-Schweregrad anzugeben.

Den CAT-Score finde auch ich unpraktisch und zu umfangreich. Meine Empfehlung: Auf den mMRC umstellen (soweit ich weiß, gibt es da auch keine Probleme mit dem Urheberrecht).

Dem Appell von Kollegen Mülleneisen „keep it simple“ ist zwar prinzipiell zuzustimmen, allerdings nur solange, wie dadurch nicht eine bessere Patientenversorgung verhindert wird.

Mein Rat: Eine Kopie der „Vier-Felder-Graphik“ an den PC-Bildschirm kleben und man hat nach wenigen Tagen die Sache verinnerlicht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Mark Pilz