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DOI: 10.1055/s-0033-1344898
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Publication History
Publication Date:
10 December 2013 (online)
Fallbeschreibung
Männlicher Patient, 29 Jahre alt. Stationäre Aufnahme wegen rezidivierenden Atemnotattacken, kein Husten, kein Auswurf; seit knapp 2 Jahren mit wechselndem Erfolg bei V. a. Asthma bronchiale mit inhalativer Therapie (LABA/ICS) behandelt. Sozialanamnese: Student, ledig. Frühere Krankheiten: Morbus Hodgkin in der Kindheit, keine Allergien bekannt, bis vor einem Jahr gelegentlich geraucht. Körpergröße: 175 cm, Gewicht: 72 kg, unauffälliger Status. Art. Blutgasanalyse: pH 7,445, pCO2 36 mmHg, pO 62 mmHg, O2-Sättigung 93 %. Lungenfunktion: FEV1 3,65 L = 70 % Soll, FVC 5,8 L = 108 % Soll, FEV1/FVC Ratio: 63 %, TLC 8,4 L = 121 %; RV 2,6 L = 155 %. Laborbefunde im Wesentlichen unauffällig.
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Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?
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Holzknecht-Jacobson-Phänomen
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Churg-Strauss-Syndrom
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Pneumothorax
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Lungenemphysem
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Pulmonale Hypertonie
Die Auflösung finden Sie auf der nächsten Seite.
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Auflösung
Diagnose: Holzknecht-Jacobson-Phänomen
Erläuterung: Das Holzknecht-Jacobson-Phänomen, auch Pendelmediastinum genannt, entsteht durch eine Druckdifferenz zwischen den Brustkorbhälften bedingte und atmungsabhängige, seitliche Mittelfellverschiebung, und zwar inspiratorisch stets zur Seite des geringeren Drucks, d. h. zur erkrankten Lungenseite hin, z. B. bei Bronchusstenose durch FK-Aspiration (häufig bei Kindern) oder intraluminalen Bronchusverschluss (z. B. Karzinoid), Pneumothorax, Pleuraerguss. Mitverantwortlich dafür ist das bei jüngeren Patienten „mobilere“ Mediastinum. Nachweisbar oft erst im Schnupf- u. Hustenversuch, bzw. bei tiefer Inspiration im Vergleich zur maximalen Exspiration.
Als Ursache des Holzknecht-Jacobson-Phänomens im beschriebenen klinischen Fall fand sich in der Computertomografie ([ Abb. 3 ]) eine intrabronchiale Raumforderung im linken Hauptbronchus, die mittels Bronchoskopie komplett rekanalisiert wurde und histologisch einem Karzinoid entsprochen hat. Der Patient erhielt in weiterer Folge eine Hauptbronchus-Manschettenresektion als finale Therapie, weitere Nachbeobachtungen zeigten eine komplette Heilung.
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