Herpes-simplex- und Varizella-zoster-Viren sind die häufigsten Ursachen viraler Keratitiden.
Bei chronisch rezidivierendem Verlauf entstehen oft visuslimitierende
Komplikationen. Typische Verlaufsformen sind die epitheliale Keratitis (dendritisch/geografisch),
stromale Keratitis (infektiös und/oder immunologisch), Endotheliitis
(disziform) und neurotrophe Keratopathie (metaherpetische Keratitis). Beim Zoster
ophthalmicus kommt die Problematik der postherpetischen Neuralgie hinzu. Mit den verfügbaren
Virustatika stehen potente Wirkstoffe zur Verfügung, auch zur Schubprophylaxe. Sobald
immunologische Prozesse eine zentrale Rolle spielen, ist der gezielte Einsatz von
topischen Kortikosteroiden oder Ciclosporin A notwendig. Der Epithelschluss kann mit
Tränenersatzmitteln, Kontaktlinsen oder einer Amnionmembran-Transplantation unterstützt
werden. Die Erfolgsrate von elektiven Keratoplastiken kann durch eine Langzeitprophylaxe
mit systemischen Virustatika verbessert werden.