Handwerk – Von A bis Z

Dieses Buch verdeutlicht, dass Therapeuten weiter um den Stellenwert des Handwerks in der Ergotherapie diskutieren. Thomas Thürk, Ergotherapeut und Lehrkraft der Ergotherapie, bricht eine Lanze für diese Behandlungsmethode. Neben allgemeinen Gesichtspunkten, gängigen Materialien und Techniken bietet er einen Leitfaden zur Erstellung von Anforderungsprofilen und Tätigkeitsanalysen der Techniken. Hierin liegt die Stärke des Buchs.

Auf Begriffserklärungen für das Werkzeug könnten die Leser verzichten. Die Therapierelevanz der einzelnen Techniken stellt Thürk nur oberflächlich dar. Zu kurz kommen auch die Lebensweltorientierung und der Verweis auf die persönliche Bedeutung und den Sinnbezug des jeweiligen Handwerks für den Patienten. Der Autor betont zwar, wie wichtig es ist, die Potenziale des Patienten zu erkennen. Es fehlt jedoch der Aspekt, den Patienten als aktiven Mitgestalter im Zielfindungsprozess zu verstehen. Auch eine Diskussion zum Thema, wie Therapeuten Handwerk in den Gesamtkontext der Therapieplanung und die Wahl der Mittel stellen können, hätte ich mir gewünscht.

Das Buch ist für Studierende der Ergotherapie oder anderer Berufsgruppen geeignet, die Handwerk im sozialmedizinischen Kontext einsetzen. Sie erhalten eine verständliche Einführung in die Material- und Tätigkeitsanalyse und erwerben „Handwerkszeug“, um das Therapiemittel der Wahl strukturiert hinterfragen zu können. Der Autor neigt jedoch zu Wiederholungen und Allgemeinplätzen.

Eva Alkin-Moser, MSc, Ergotherapeutin in der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie aus Amstetten (Österreich)