ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2013; 122(06): 327
DOI: 10.1055/s-0033-1349932
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pressekonferenz der Johnson & Johnson GmbH, 16. April 2013, Frankfurt am Main – Erfolgreiche Raucherentwöhnung in der Zahnarztpraxis

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Publication Date:
16 July 2013 (online)

 

    Obwohl die Mehrzahl der deutschen Zahnärzte Raucherberatung für wichtig hält, bieten die wenigsten von ihnen ihren Patienten entsprechende Unterstützung bei der Tabakentwöhnung an. Neben Zeitmangel, sind es vor allem fehlende Kenntnisse in der Raucherentwöhnung, sowie die Angst ihren Patienten zu nahe zu treten, die sie daran hindern.

    Dabei könnten gerade Zahnärzte in der Tabakentwöhnung viel bewirken, betonte Dr. med. Holger Gehrig M.Sc., niedergelassener Zahnarzt in Kandel, auf einer Presseveranstaltung in Frankfurt am Main. "Wir sehen unsere Patienten regelmäßiger als andere Ärzte und verfügen über geschulte Prophylaxe-Helferinnen sowie ein etabliertes Recall-System", so Gehring. Um es Ärzten zu ermöglichen, mit geringem Zeitaufwand aufhörwilligen Rauchern den Ausstieg aus der Sucht zu erleichtern, hat er gemeinsam mit einem interdisziplinären Ärzteteam das leicht erlernbare Therapiekonzept "Einfach Erfolgreich Rauchfrei" (EER) entwickelt. Es kombiniert die strukturierte Beratung durch den Arzt und sein Praxisteam mit medikamentöser Unterstützung und bietet nun in der 2. Auflage Neuerungen, welche insbesondere die Motivation des Patienten erleichtern und so einen erfolgreichen Ausstieg aus der Tabaksucht begünstigen sollen.

    Dass sich dieses Programm tatsächlich problemlos in den Praxisalltag integrieren lässt und zu überzeugenden Erfolgen führt, zeigen erste Ergebnisse einer Zwischenauswertung aus einer bundesweiten Praxisstudie mit 45 hausärztlich tätigen Medizinern und über 180 stark rauchenden Patienten. Wie Dr. med. Andreas Jähne von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik berichtete, zeigen die vorläufigen Zahlen zur Effektivität 3 Monate nach Behandlungsbeginn eine Abstinenzquote von 55%. Die Anwendbarkeit des für Ärzte kostenlosen Programms, die Compliance der Patienten und den Nutzen der Therapie schätzen die teilnehmenden Mediziner als gut ein.

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    Um gezielt aufhörwillige Patienten ansprechen zu können, bei denen sich mit begrenztem Aufwand gute Therapieerfolge erzielen lassen, empfiehlt Gehring schon im Anamnesebogen abzufragen, ob die Patienten rauchen, falls ja, wie viel und wie hoch ihre Motivation ist, damit aufzuhören. Der Zahnmediziner liquidiert die Raucherentwöhnung, die maximal 5 kurze Beratungsgespräche in einem Zeitraum von 3 Monaten umfasst, mit 150 €, einer Summe, die in etwa dem Betrag entspricht, den seine Patienten monatlich für Zigaretten ausgeben. Hinzu kommen die Kosten für die medikamentöse Nikotinsubstitution. Dafür steht seit kurzem ein neues Nikotinpräparat in Form einer Lutschtablette (Nicorette® Microtab, Johnson & Johnson) zur Verfügung. Diese lässt sich diskret einsetzen und kann so die Therapietreue unterstützen.

    Die 2. Auflage des Leitfaden "Einfach Erfolgreich Rauchfrei 2.0" kann zusammen mit allen Materialien zur strukturierten Therapie und Patienteninformationen kostenlos unter www.einfach-erfolgreich-rauchfrei.de heruntergeladen werden. Dort gibt es auch Informationen zu geplanten Seminaren zur Tabakentwöhnung.

    Birgit Matejka, Freie Medizinjournalistin

    Quelle: Pressekonferenz "Erfolgreiche Raucherentwöhnung, veranstaltet von der Johnson & Johnson GmbH, 16. April 2013, Frankfurt am Main.


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