ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2013; 122(06): 328
DOI: 10.1055/s-0033-1349934
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neues zum Dental Campus – E-Learning Plattform für die Implantologie

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Publication Date:
16 July 2013 (online)

 

    C. Hämmerle

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    Seit Beginn des Jahres gibt es eine neue E-Learning-Plattform in der Implantologie. Im Rahmen der IDS im März gab es für die ZWR die Gelegenheit, mit dem Mitinitiator und Präsidenten des Dental Campus Prof. Christoph Hämmerle, Zürich über die Vision, die zur Gründung der Plattform geführt hat, zu sprechen.

    ? Herr Prof. Hämmerle, E-Learning ist ein bewährtes Tool in der Fort- und Ausbildung geworden. Auch in der Implantologie gibt es von den Fachgesellschaften Angebote in dieser Richtung. Was hat Sie bewogen, eine weitere Plattform ins Leben zu rufen.

    Prof. Hämmerle: Uns lag am Herzen, die Möglichkeit einer klar strukturierten Weiter- aber auch Ausbildung anzubieten. So haben wir die Erfahrung aus anderen E-Learning-Projekten mit den neuesten technischen Möglichkeiten kombiniert, und ein modernes didaktisches, interaktives Konzept erarbeitet. Die Inhalte der 4 Hauptfunktionen sind so aufgebaut, dass sie alle Themen in der Implantologie abdecken und zusätzlich die fachliche Diskussion sowie Informationen zum richtigen Handling von Produkten anbieten. Wichtig ist, dass jeder Kollege/in, ob erfahrener Implantologe oder Einsteiger, seine Lerninhalte individuell zusammenstellen kann. Selbstverständlich unterliegen die Inhalte einer ständigen Qualitätskontrolle durch ein internationales Implant Campus Board.

    ? Bitte erklären Sie den besonderen Aufbau von Dental Campus.

    Prof. Hämmerle: Die Plattform gliedert sich in 4 Hauptfunktion: Clinical Cases, Education, Forums & Groups und Lounges.
    In der Sektion Clinical Cases geht es um Behandlungsplanung. Klinische Fälle unterschiedlicher Komplexität werden von der Planung bis zur Lösung Schritt für Schritt vorgestellt. Man kann eigene Lösungsvorschläge für den vorliegenden Fall interaktiv mit anderen diskutieren.
    Die Sektion "Education" bietet in 8 Phasen ein komplettes Ausbildungspaket. Die Phasen sind unterteilt in Module, die aufeinander aufbauen und vom ersten Besuch des Patienten, über die Planung bis hin zur Versorgung (Chirurgie/Prothetik) und Nachsorge reichen. Jedes Modul besteht aus 3–5 kürzeren Vorträgen mit praktischen Beispielen. In Lernkontrollen wird eine Überprüfung des erworbenen Wissens angeboten. Für uns war es wichtig, die Funktionen Cases und Education wie eine Patientenbehandlung zu strukturieren, um so einen bestmöglichen praxisnahen Lernerfolg zu garantieren.
    In den Forums & Groups gibt es Möglichkeiten sich mit anderen Nutzern auszutauschen, und über die Lounges bieten die Partnerfirmen zusätzliche Informationen zu den Materialien aus den Vorträgen und Fällen an. Das Besondere an der Plattform ist, dass der Nutzer durch sinnvolle Verlinkung die relevanten weiterführenden Information erhält, ohne die Plattform verlassen zu müssen.

    ? Lernen zu Hause am Bildschirm ist eine Sache, aber wie können praktische Erfahrungen gesammelt werden?

    Prof. Hämmerle: Sie haben recht. Eine effektive Fortbildung kann nicht allein über eine Internetplattform funktionieren. Dental Campus legt großen Wert auf "blended Learning", das auch persönliche kollegiale Gespräche und praktische Übungen beinhaltet. Deshalb werden in Zukunft praktische Kurse in verschiedenen Ländern angeboten, die die Inhalte der Lectures und Cases ergänzen und die persönliche Kommunikation mit Kollegen und Experten ermöglichen.

    ? Zur Zeit wird Dental Campus auf Englisch angeboten. Sind weitere Sprachen geplant? Was entstehen für Kosten für den Nutzer?

    Prof. Hämmerle: Ja, weitere Sprachen wie beispielsweise Deutsch sind in Vorbereitung und voraussichtlich für das 4. Quartal vorgesehen. Für die Clinical Cases gibt es Tages-, Monats-, oder Jahresbeiträge, die nach individuellem Nutzungswunsch gewählt werden können. So erhält man für nur 38,– € einen ganzen Tag lang Zugang zu sämtlichen klinischen Fällen auf der Plattform. Die Education-Module haben je nach Umfang unterschiedliche Preise, wobei eine Stunde Ausbildung im Durschnitt 95,– € kostet. Der Zugang zu den Lounges und Forums & Groups ist kostenlos.

    ? Sie haben 4 Kooperationspartner, die mit Dental Campus zusammenarbeiten. Nach welchen Kriterien wurde die Auswahl getroffen?

    Prof. Hämmerle: Wichtig war uns, dass unsere Partner hohe Standards in Qualität und Wissenschaft erfüllen, einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Implantologie geleistet haben und dass wir erwarten können, dass sie dies auch weiterhin tun werden. Auf der Platttform liefern sie wichtige Informationen zur konkreten praktischen Anwendung ihrer Produkte und Systeme. Die gewählten Firmen decken mit ihrem Angebot einen großen Teil des weltweiten Implantatmarktes ab.

    ? Was ist das Besondere an Dental Campus und was unterscheidet ihn von anderen E-Learning-Plattformen?

    Prof. Hämmerle: Die Inhalte können von Einsteigern oder erfahrenen Implantologen individuell zusammengestellt werden. Sie können zur Aus- und Weiterbildung oder auch zur Überprüfung des vorhandenen Wissens genutzt werden. Die verschiedenen Nutzungsoptionen erlauben, nur für die Inhalte zu bezahlen, die der Anwender wirklich benötigt oder die ihn interessieren.
    Die wichtigsten Unterschiede zu anderen Plattformen aber sind die vielen interaktiven Möglichkeiten sowie die hohe Qualität und klare, didaktische Strukturierung der Inhalte. Die Nutzer finden auf Dental Campus aktuelles theoretisches Wissen, das direkt mit Informationen zur Anwendung der Techniken und Produkte in der Praxis verknüpft ist. Dadurch bietet Dental Campus einen einzigartigen, praktischen Nutzen.

    ! Herr Prof. Hämmerle vielen Dank für das Gespräch.

    Das Interview führte Frau Dr. Gins von der ZWR


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