Dialyse aktuell 2013; 17(06): 332
DOI: 10.1055/s-0033-1350008
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste GREAT-Register-Daten – Renale Denervation ist auch außerhalb kontrollierter Studien wirksam und sicher

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Juli 2013 (online)

 
 

    Der minimalinvasive Eingriff zur Behandlung der therapierefraktären Hypertonie lässt sich auch unter Alltagsbedingungen sicher durchführen. Das bestätigen erste Daten aus dem deutschen GREAT[ 1 ]-Register, die auf dem EuroPCR 2013 in Paris vorgestellt wurden. Die Daten des GREAT-Registers sind allerdings nur bezogen auf die Verwendung des SimplicityTM-Katheters und nicht ohne Weiteres auf andere Systeme übertragbar.

    Wie Dr. Felix Mahfoud vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg (Saar) im Rahmen eines von Medtronic unterstützten Symposiums berichtete, gab es bei der renalen Denervation mit dem SymplicityTM-System auch unter Alltagsbedingungen keine ernsten Vorfälle, die sich auf die Applikation der Radiofrequenzenergie an der Arterie zurückführen ließen. Nach dem Eingriff entwickelten lediglich 2 der 617 bisher eingeschlossenen Patienten postinterventionelle vaskuläre Komplikationen. Spasmen wurden bei 9 % von ihnen beobachtet. Diese waren jedoch reversibel.

    Dass auch einige schwerwiegende Komplikationen auftraten sei, wie Mahfoud unterstrich, nicht auf den Eingriff selbst zurückzuführen. "Sie zeigen lediglich, wie krank diese Patienten waren", betonte der Mediziner. Er wies darauf hin, dass viele von ihnen, neben hohem Blutdruck, eine ganzen Reihe von Komorbiditäten wie etwa Typ-2-Diabetes, Schlafapnoe oder Herz- und Nierenerkrankungen aufwiesen. Krankenhauseinweisungen wegen hypertensiver Krisen, Myokardinfarkte und Nierenversagen seien bei solch schwer kranken Patienten nichts Ungewöhnliches. Über einen Nachbeobachtungszeitraum von 6 Monaten habe sich gezeigt, dass das Verfahren unter realen Bedingungen ein exzellentes Sicherheitsprofil aufweise, so der Experte.

    Zoom
    (Bild: Medtronic GmbH, Meerbusch)

    Deutliche Blutdrucksenkung um bis zu 30/16 mmHg

    Zusätzlich zeigte sich ein signifikanter Effekt auf den in der Praxis wie auch den ambulant gemessenen Blutdruck. Ausgangsblutdruckwerte von 140–159 mmHg sanken innerhalb des Beobachtungszeitraums um 15/8 mmHg, Werte von 160–179 mmHg fielen um 18/9 mmHg ab. Bei jenen Hypertonikern, deren Werte noch darüber lagen, war der Blutdruckabfall mit 30/16 mmHg am deutlichsten ausgeprägt. Wurde ambulant gemessen, lag die Absenkung zwischen 11/4 mmHg und 19/11 mmHg. Ambulant heißt hier ABPM (Ambulatory Blood Pressure Monitoring), was eine 24-h-Blutdruckmessung im Tagesmittel bedeutet.

    Das GREAT-Register soll insgesamt 1000 Patienten aufnehmen. Ihre Daten fließen mit denen von weiteren Patienten aus aller Welt in ein globales Register ein, das am Ende mindestens 5000 Patienten umfassen soll. Untersucht wird der Einsatz des SymplicityTM-Systems nicht nur bei Bluthochdruck, sondern auch bei anderen Erkrankungen, die durch eine Überaktivität des sympathischen Nervensystems charakterisiert sind. Mit diesen Daten hofft man, nicht nur die langfristige Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Eingriffs belegen zu können, sondern auch Antworten auf eine Reihe weiterer bislang ungeklärter Fragen zu finden.

    Birgit Matejka, München

    Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Medtronic GmbH, Meerbusch.

    Die Beitragsinhalte stammen von Unternehmensinformationen.

    Die Autorin ist freie Medizinjournalistin.



    1 German Renal Denervation




     
    Zoom
    (Bild: Medtronic GmbH, Meerbusch)