Schmerztherapie, evidenzbasierte Pflege und Peritonealdialyse – diese und weitere
Themen lockten beim diesjährigen Nephrologischen Pflegetag zahlreiche Pflegekräfte
nach Cottbus.
"In der Dialyse werden insgesamt zu wenig Schmerzmittel verabreicht", machte Dr. Steffen
Wolf in seinem Vortrag über schmerztherapeutische Maßnahmen bei Dialysepatienten eindringlich
deutlich. Da die Mehrheit der Patienten viele Komorbiditäten wie Diabetes mellitus,
generalisierte Osteoporose und Polyneuropathien mitbringen, sollte seiner Ansicht
nach die Schmerzbehandlung bei Dialysepatienten gerade auch bei Nephrologen künftig
ein noch wichtigerer integraler Bestandteil der Dialyse sein. Denn "chronische Schmerzen
spielen eine große Rolle für die Lebensqualität bei Dialysepatienten", so Wolf.
Sehr interessante Vortragsthemen
Der Vortrag bildete einen Höhepunkt des 4. Nephrologischen Pflegetages in Cottbus,
der Mitte April im Radisson Blu Hotel Cottbus stattfand. Wie im Vorjahr nahmen rund
75 Pflegekräfte teil, die über die Landesgrenzen von Brandenburg und Berlin hinaus
auch aus Sachsen und Niedersachsen kamen. Die Mehrheit der Teilnehmer schätzte dabei
vor allem die zahlreichen Möglichkeiten, das eigene Wissen zu erweitern – so auch
durch das Referat von Ines Claas, die über "Ausfallkriterien, Indikation, Kontraindikation
in der Peritonealdialyse" berichtete. Seit bereits 20 Jahren ist die Krankenschwester
aus dem KfH Frankfurt/Oder in diesem Bereich tätig und betonte in ihrem Vortrag die
Notwendigkeit eines hohen Maßes an Kreativität, um diese Tätigkeit im häuslichen Bereich
auszuüben.
Eine besonders anschauliche Übertragungsreise von Bakterien unternahm der renommierte
PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben (Abb. [
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]) in seinem Vortrag über "Hygienefehler und deren Auswirkungen". Aus einem vermeintlich
trockenem Thema wie der Hygiene gelang es ihm einmal mehr, die Bedeutung der Hände-,
Wisch- und Wäschedesinfektion herauszustellen.
Abb. 1 PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben und Franka Köhler.
Welches Gewicht die korrekte Dokumentation aller pflegerischen Maßnahmen hat und wie
es gelingt, evidenzbasiertes Pflegehandeln in die Praxis umzusetzen, verdeutlichte
die Diplom-Medizin-Pädagogin Jana Schlott in ihrem Vortrag. Ihr Fazit: Die Umsetzung
von Forschungsergebnissen in die Praxis bedarf der Bereitschaft und des Engagements
aller Pflegenden sowie der Offenheit einer Institution gegenüber Innovation und Veränderung!
(Bild: CD248 The Doctor is in)
Um die wachsende Zahl an beruflichen Perspektiven in der Pflege ging es schließlich
bei Anja Köhler. Die Schülerin der Medizinischen Fachschule berichtete fundiert über
die aktuellen verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel zur/m Fachkrankenschwester/-pfleger
Nephrologie/Dialyse, Painnurse, Casemanager(in) oder Pflegebeauf-tragte(n). Einen
akademischen Bogen spannte Daria Olsen von der Universität Witten/Herdecke, indem
sie betonte, dass mittlerweile 80 verschiedene Studiengänge im Bereich Pflege angeboten
werden. Dazu gehören unter anderem das Pflegemanagement, die Pflegepädagogik und die
Pflegewissenschaft. Welche Voraussetzungen sind notwendig und welches Ziel hat der
jeweilige Studiengang? All diese Fragen konnte Frau Olsen in ihrem Vortrag beantworten.
Eine erfolgreiche Veranstaltung
"Wir freuen uns, immer mehr Pflegekräfte als Referenten für den Nephrologischen Pflegetag
Cottbus gewinnen zu können", erklärte Daniela Konzack, Fachkrankenschwester in Cottbus
und Mitorganisatorin der Veranstaltung. "Die große Nachfrage bestärkt uns in dem Kurs,
bei einer geringen Teilnahmegebühr von nur 10 Euro hervorragende Tagungsmöglichkeiten
zu bieten", so Franka Köhler. Interessenten erhalten auf Wunsch Details zu den diesjährigen
Vorträgen. Der nächste Nephrologische Pflegetag Cottbus findet am 5. April 2014 statt.
Themenvorschläge können auf Wunsch den Veranstaltern bereits übermittelt werden (E-Mail:
d.konzack@afnp.de und f.koehler@afnp.de).
Daniela Konzack, Cottbus
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