Dialyse aktuell 2013; 17(03): 128
DOI: 10.1055/s-0033-1350020
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Aufbereitung von Medizinprodukten – Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten

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Publication Date:
15 July 2013 (online)

 
 

    Quelle: KRINKO, RKI, BfArM. Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten – Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Bundesgesundheitsbl 2012; 55: 1244–1310. Im Internet: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Kranken haushygiene/Aufb_MedProd/Aufb_Med Prod_node.html; Stand: 27.02.2013

    Thema: Die alten Empfehlungen aus dem Jahre 2001 wurden hiermit ersetzt. Insbesondere mehrfach und an unterschiedlichen Patienten verwendete Medizinprodukte müssen sicheren Aufbereitungsverfahren nach dem vorgegebenen Standard unterzogen werden.

    Projekt: Gefordert wird …

    • … die Beseitigung von Rückständen aus vorangegangenen Anwendungen, insbesondere von Blut, Sekreten, Exkreten, Arzneimitteln etc.

    • … die Beseitigung von Rückständen aus vorangegangenen Aufbereitungsverfahren, insbesondere von Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsmitteln und deren Reaktionsprodukten.

    • … die Sicherstellung der funktionellen Eigenschaften und die Verhinderung außerordentlichen Verschleißes.

    Ergebnisse: Die Empfehlungen beziehen sich auf alle Medizinprodukte, haben jedoch einen besonderen Schwerpunkt bei "üblichem" Instrumentarium sowie bei Endoskopen. Insgesamt 8 Anlagen vertiefen und erläutern die folgenden Themen:

    • Anlage 1: geeignete validierte Verfahren

    • Anlage 2: Prüfung der technisch-funktionellen Sicherheit

    • Anlage 3: Inbetriebnahme und Betrieb von Reinigungs-DesinfektionsGeräten (RDG) zur Aufbereitung von Medizinprodukten (Checkliste)

    • Anlage 4: Inbetriebnahme und Betrieb von Kleinsterilisatoren zur Aufbereitung von Medizinprodukten (Checkliste).

    • Anlage 5: Übersicht über Anforderungen an Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte

    • Anlage 6: Sachkenntnis des Personals

    • Anlage 7: Maßnahmen zur Minimierung des Risikos einer Übertragung der CJK/vCJK durch Medizinprodukte

    • Anlage 8: Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung flexibler Endoskope und endoskopischen Zusatzinstrumentariums

    Als prionensicheres Aufbereitungsverfahren wird die Dampfsterilisation mit den Eckwerten 134 °C/5 min Haltezeit vorgeschlagen, sofern das Instrumentarium einer zuvor erläuterten Vorreinigung, Reinigung und Desinfektion unterzogen wurde, um den Erreger zu destabilisieren. Geschieht dies nicht, werden bei Prionen 134 °C/18 min gefordert.

    Fazit: Zwar fehlen speziell Empfehlungen für Dialysegeräte. Aus den Empfehlungen können jedoch brauchbare Vorgehensweisen für alle Instrumente abgeleitet werden, soweit diese in der Dialyse angewendet (und ggf. wieder aufbereitet) werden. Darüber hinaus können auch Fakten zu baulichen, organisatorischen und sonstigen Erfordernissen an bzw. für Personal nachgelesen werden.

    Schlüsselwörter: Wiederaufbereitung – Medizinprodukte – Dampfsterilisation – Desinfektion – Reinigung – Prionen

    PD Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Schwerin


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