Laudatio für Prof. Dr. Horst Todt anlässlich der Ernennung als Ehrenmitglied der GNP auf der 39. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie in Innsbruck

Prof. Dr. Horst Todt wurde am 30.9. 1935 in Irfersgrün im Vogtland geboren.

Aus politischen Gründen wurde sein Antrag zur Zulassung zum Medizinstudium zunächst abgelehnt. 1956 konnte er dieses dann endlich in Leipzig beginnen, nachdem er in der Wartezeit als Chemiepraktikant und Hilfspfleger gearbeitet hatte. In dieser Zeit lernte er seine Frau kennen, mit der er bis heute verheiratet ist, sie haben eine gemeinsame Tochter.

1962 legte er in Dresden das Staatsexamen ab. Er promovierte mit dem Thema: „Bestimmung der Resorptionszeit von Na-24 bei verschiedenen Graden der Ausblutung beim Kaninchen“ zum Doktor der Medizin. Von 1964–1968 durchlief er seine Facharztausbildung an der Medizinischen Akademie Dresden – heute: Medizinische Fakultät der TU Dresden. 1973 erfolgte die Ernennung zum Leiter der EEG – Abteilung der Uni - Kinderklinik in Dresden; er habilitierte sich 1980 mit dem Thema: „Zur Spätprognose kindlicher Epilepsien – Ergebnisse einer prospektiven Längsschnittstudie“. Für seine Arbeit erhielt er 1981 den Schloßmann Preis. 1983 übernahm er die Leitung der Abteilung für Neuropädiatrie an der Universitäts-Kinderklinik Dresden. Nach der Wende 1992 erfolgte die Ernennung zum apl. Professor, 1994 zum ordentlichen Professor mit Schwerpunkt Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie, 2000 wurde er emeritiert, fühlt sich aber bis heute der Neuropädiatrie, und speziell der Neuropädiatrie an der Kinderklinik Dresden verbunden, wo er auf Grund der damaligen Personalsituation bis 2012 in der pädiatrischen Epileptologie aktiv war.

Innerhalb der Neuropädiatrie war sein wissenschaftlicher Schwerpunkt die pädiatrische Epileptologie: er hat zahlreiche nationale und internationale wichtige und viel beachtete Publikationen zu unterschiedlichen Themen der Neuropädiatrie, besonders der Epileptologie, vorgelegt, unzählige Vorträge gehalten, bis heute gestaltet er aktiv das Neuropädiatrische Seminar der Kinderklinik in Cottbus und die Fortbildungsveranstaltungen des Arbeitskreises Neuropädiatrie Mitteldeutschland in Meerane mit. 88 Pädiater absolvierten bei ihm die EEG-Ausbildung zum pädiatrischen Epileptologen! Er hat 25 Promotionen betreut. 1993 organisierte und leitete er die 19. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie in Dresden, an die wir uns alle noch sehr gerne erinnern. Herzlichen Glückwunsch!