Rofo 2013; 185(12): 1204-1206
DOI: 10.1055/s-0033-1350109
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Totale Hemimegalenzephalie

M. Lettau
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Publication History

03 May 2013

16 June 2013

Publication Date:
15 July 2013 (online)

Einleitung

Die Hemimegalenzephalie (HME), erstmals 1835 von Sims beschrieben, ist eine seltene Fehlbildung mit unilateral vermehrtem Wachstum eines Lobus oder mehrerer Lobi oder einer gesamten Großhirnhemisphäre (gleiche Häufigkeit links und rechts). Eine Beteiligung von Hirnstamm oder Kleinhirn ist selten, während eine sogenannte totale HME mit Beteiligung von Großhirn, Hirnstamm und Kleinhirn sehr selten ist. Die HME kommt isoliert sowie im Rahmen verschiedener Syndrome ([Tab. 1]) vor, am häufigsten bei neurokutanen Syndromen. Auch bei dem sehr seltenen (Prävalenz < 1/1000 000) Makrozephalie-kapilläre Fehlbildungen-Syndrom (M-CM) kann eine HME vorliegen. Wir berichten im Folgenden über einen Säugling mit einer totalen HME im Rahmen eines M-CM.

Tab. 1

Syndrome, bei denen eine Hemimegalenzephalie (HME) beschrieben wurde.

systemische Hemihypertrophie-Syndrome

epidermales Nävus-Syndrom

Proteus-Syndrom

Klippel-Trénaunay-Weber-Syndrom

Makrozephalie-kapilläre Fehlbildungen-Syndrom (M-CM)

Hypomelanosis Ito

Neurofibromatose Typ 1

tuberöse Sklerose

Aicardi-Syndrom

Morbus Hirschsprung