Zusammenfassung
Im Rahmen einer explorativen qualitativen Untersuchung wurden mithilfe eines strukturierten
Interviewleitfadens sechs Suchtberater hinsichtlich ihrer Erfahrungen mit suchtkranken
Migranten in prekären ausländerrechtlichen Situationen befragt. Zudem wurde eine Datenbankanalyse
sozialrechtlicher Gerichtsurteile mit suchtkranken Migranten durchgeführt. Es zeigte
sich, dass Klienten in prekären ausländerrechtlichen Situationen die Angebote der
Suchthilfe nutzen. In Vermittlungsprozessen in weiterführende Beratungs- und Behandlungsangebote
stellt die aufenthaltsrechtliche Situation aus Sicht der Suchtberater ein Vermittlungs-
und somit Rehabilitationshemmnis dar. Zudem werden nur geringe sozialrechtliche Klagen
durchgeführt, um etwaige Ansprüche gegenüber den Kostenträgern durchzusetzen. Die
Begleitung und Beratung dieser Klienten stellt besondere Anforderungen an die kommunale
Suchthilfe dar.
Abstract
Based on an exploratory qualitative research design using a structured interview guide
6 counselors were asked about their experiences with migrants suffering from substance
use disorders in precarious resident situations. In addition, a database analysis
of socio legislative judgments concerning migrants suffering from substance abuse
was conducted. As a result clients with precarious residence permit use the offers
of addiction treatment. Furthermore the councellors report that the residential status
is a barrier preventing clients attendance in further counselling and treatment services.
Also a low number of clients go to law to claim their due against the social insurance.
To support and advise these clients represents special demands on behalf of the local
addiction treatment system.
Schlüsselwörter
Migration - Ausländerrecht - Suchthilfe - Suchtbehandlung - soziale Arbeit
Key words
migration - foreign national law - addiction treatment - social work