Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2013; 20(04): 187-188
DOI: 10.1055/s-0033-1353751
DTG-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Mitglieder und Freunde der DTG,

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Publication Date:
22 August 2013 (online)

 

    eine bedeutende Persönlichkeit der deutschen Tropenmedizin hat uns verlassen: Am 2. Mai 2013 verstarb Prof. Dr. med. Wolfgang Bommer im 93. Lebensjahr in Göttingen. Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. Bitte lesen Sie den Nachruf, für den wir uns bei Frau Kristiane Kuhnt-Lenz sehr bedanken.

    Aus Mali bin ich mit vielen Eindrücken zurückgekehrt. Interessant war der Besuch der IOTA-Klinik in Bamako, einer auf tropische Ophthalmologie spezialisierten großen Einrichtung mit hervorragender technischer Ausrüstung und einem skills lab, in dem junge Ärzte an Ziegenaugen, die in menschliche Holzmasken eingefügt werden, operative Eingriffe am Auge lernen können.

    In diesem Zusammenhang dürfen wir noch einmal auf das "Erste Tübinger Tropenophthalmologie (TTO) Seminar vom 26. bis 28. September 2013 aufmerksam machen. Das sehr vielfältige und umfangreiche Programm finden Sie unter www.medizin.uni-tuebingen.de/Patienten/Kliniken/Augenheilkunde/Veranstaltungen-p-3576.html und dann unter 1. TTO.

    Global Health

    Im Vergleich zu meinen Erlebnissen in Mali vor mehr als 30 Jahren hat sich aber am Leben der einfachen Bevölkerung auf dem Land und in den kleinen Orten wenig getan – die medizinische Versorgung derjenigen, die sich keine Privatklinik leisten können, ist auch nach Einführung eines Versicherungssystems, das zumindest einen Teil der Behandlungskosten trägt, noch immer sehr rudimentär und fast erschreckend einfach. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft auch in diesem Land weit auseinander, woran auch leider der politische und militärische Einsatz der Europäer und wohl auch die hohen Beträge, die in das Land fließen, in nächster Zukunft nichts ändern werden. In diesen Tagen hat die Bundesregierung ein Konzept zur globalen Gesundheitspolitik veröffentlicht – Zitat: "Mit dem Konzept ‚Globale Gesundheitspolitik gestalten‘ stellt sich die Bundesregierung den neuen Herausforderungen in der globalen Gesundheitspolitik. Mit der Verabschiedung und der Umsetzung dieses umfassenden Konzepts geben wir dem deutschen Beitrag zur Lösung globaler Gesundheitsprobleme eine neue Qualität. Das vielfältige Engagement deutscher Akteure soll besser koordiniert werden, um die Wirksamkeit des deutschen Beitrags zu erhöhen."

    Damit soll sich in Zukunft die deutsche globale Gesundheitspolitik auf 5 Schwerpunkte konzentrieren:

    • Wirksam vor grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren schützen

    • Gesundheitssysteme weltweit stärken – Entwicklung ermöglichen

    • Intersektorale Kooperationen ausbauen – Wechselwirkungen mit anderen Politikbereichen

    • Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft – Wichtige Impulse für die globale Gesundheit setzen

    • Globale Gesundheitsarchitektur stärken

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    Nota bene: An der Spitze der Aufzählung steht der Schutz unserer selbst vor grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren … und damit vielleicht auch vor Immigranten?

    Dazu gibt die Regierung 700 Mio. Euro aus (das wird in etwa die Hamburger Elbphilharmonie kosten, wenn sie jemals fertig wird …) zusätzlich wohl noch einmal Gelder für die Polio-Eradikation, den Global Fund und Mutter-und-Kind-Gesundheit. Dennoch sind wir noch immer weit von dem international gesteckten Ziel von 0,7 % unseres Bruttosozialprodukts als Förderung der "Dritten Welt" entfernt. Unser Ausschuss Global Health wird in den nächsten Mitteilungen eine genauere Analyse und Darstellung dieses phrasenreichen Beschlusses unserer Politiker geben.


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    Nachwuchsförderung

    Unsere Beitragserhöhung haben Sie mit Fassung getragen – es gab nur vereinzelte Austritte, für die aber die Beitragsveränderung zum Teil auch nur der Anlass und nicht die Ursache war. Ein Mitglied kommentierte seinen Austritt allerdings kritisch mit der Bemerkung, dass wir für die Jüngeren nicht genug tun – eine Kritik, die wir ernst nehmen werden und ein Punkt, um den sich ja genau der Ausschuss Nachwuchsförderung kümmern wird. Ein erster Schritt ist die Aufnahme von studentischen Mitgliedern zu ermäßigtem Beitrag von 20 Euro bei gleichzeitigem Bezug der FTR und bei kostenlosem Eintritt zu unserer Jahrestagung (Studienbescheinigung erforderlich). Die Interessen der jüngeren tropenmedizinisch Interessierten und der Studenten werden nun explizit vom Ausschuss Nachwuchsförderung wahrgenommen werden, der unter nachwuchsfoerderung@dtg.org erreicht werden kann und auf der Homepage seinen eigenen Bereich hat. Auf der Vorstandssitzung wurde in diesem Zusammenhang auch beschlossen, das Forum für Internationale Gesundheit finanziell zu unterstützen – dazu darf ich Sie auf die Homepage von Foring aufmerksam machen: www.foring.org/.


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    Termine

    Einige Termine möchten wir gern noch einmal bekannt machen:


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    Wichtig: Ihre Vorschläge für den nächsten Vorstand bis Ende September

    Bitte denken Sie daran, dass es langsam Zeit wird, Vorschläge für den nächsten Vorstand schriftlich einzureichen. Professor Löscher wird satzungsgemäß nicht mehr kandidieren und auch das Amt des Schriftführers, das ich nun fast 11 Jahre innehatte, muss neu besetzt werden. Da die nächste Jahrestagung mit der Mitgliederversammlung im März 2014 in Düsseldorf stattfinden wird, muss Ihr Wahlvorschlag möglichst bis Ende September schriftlich in der Geschäftsstelle eingegangen sein, damit die Wahlunterlagen satzungsgemäß 3 Monate vorher zugesandt werden können.

    Die Umstellung des Einzugverfahrens der Beiträge auf das neue europaweite SEPA-Verfahren wird uns – und damit besonders Frau Werner in der Geschäftsstelle – in den nächsten Monaten sehr beschäftigen. Der Aufwand ist erheblich und wir hoffen, dass wir bei den anstehenden Veränderungen auf Ihre Mithilfe und Geduld zählen können.

    Aus München und Hamburg grüßen wir Sie wie immer herzlich

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    Thomas Löscher, München
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    Hinrich Sudeck, Hamburg

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    Thomas Löscher, München
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    Hinrich Sudeck, Hamburg