Pneumologie 2013; 67(08): 432
DOI: 10.1055/s-0033-1353781
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Allergologie – Neue Risikogene identifiziert

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Publication Date:
13 August 2013 (online)

 

    Ein internationales Forscherteam hat in einer Analyse mehrerer Genom-Studien 10 Gene gefunden, die für die Entstehung einer allergischen Sensibilisierung verantwortlich sind. Ihre Ergebnisse wurden Anfang Juli in der Fachzeitschrift "Nature Genetics" veröffentlicht. In den Untersuchungen, sog. genomweiten Assoziationsstudien (GWAs), verglichen die Wissenschaftler das genetische Profil der Studienteilnehmer mit dem Auftreten allergietypischer Antikörper. Sie stellten dabei fest, dass 10 Genorte an insgesamt 25 % aller allergischen Sensibilisierungen beteiligt sind.

    Die Wissenschaftler um K. Bønnelykke aus Kopenhagen analysierten hierfür die Daten von über 10 000 Personen mit einer allergischen Sensibilisierung und ca. 20 000 Kontrollpersonen. Darunter waren auch Teilnehmer der deutschen Neugeborenen-Kohorten GINIplus und LISAplus, deren Auswertung durch Marie Standl und Dr. Joachim Heinrich vom Institut für Epidemiologie I (EPI I) am Helmholtz Zentrum München erfolgte. Diese umfassende Genanalyse lässt eine Bewertung der identifizierten Gene als Risikofaktoren für allergische Erkrankungen zu. Zudem zeigten alle diese Gene einen Zusammenhang mit dem Auftreten allergischer Symptome, wie Heuschnupfen oder Asthma bronchiale.

    Ursächlich für das allergische Geschehen ist eine komplexe Gen-Umwelt-Interak-tion. "Die Ergebnisse zeigen, dass allergischen Erkrankungen eine enorme genetische Vielfalt zugrunde liegt. Weiterhin spielen Lebensstilfaktoren und Umweltbelastungen in der künftigen Allergieforschung und -behandlung eine wichtige Rolle", erklärt Heinrich. Die Wissenschaftler wollen nun anhand der genetischen Informationen die beteiligten molekularen Mechanismen weiter untersuchen, um neue Einblicke in die Entstehung von Allergien und anderen Immunerkrankungen zu erlangen.

    Nach einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums München


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