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DOI: 10.1055/s-0033-1357024
Viszeralmedizin 2013 – Preisträger
Publication History
Publication Date:
22 October 2013 (online)
Ihre Ismar Boas-Medaille überreicht die DGVS in diesem Jahr an Professor Christian Bréchot vom Département Médico-Scientifique de bioMérieux, Institut Mérieux in Lyon, Frankreich. Damit würdigt die Fachgesellschaft seine grundlegenden wissenschaftlichen Beiträge zum Verständnis der Pathogenese des Leberzellkarzinoms und insbesondere seine bahnbrechenden Arbeiten zur Aufklärung der pathogenetischen, molekularen und zellbiologischen Grundlagen der viralen Hepatokarzinogenese. Seine Forschungen zur Entschlüsselung viraler und molekularer Mechanismen der HBV- und HCV-Infektion beim Leberzellkarzinom stimulierten wichtige pathogenetische Konzepte und bilden damit die Grundlage moderner kausaler Ansätze für Diagnostik, Therapie und Prävention viral bedingter Lebererkrankungen.
Die Thannhauser-Medaille verleiht die DGVS in diesem Jahr an Professor Dr. Gregory Gores von der Mayo Clinic Gastroenterology and Hepatology in Rochester, USA. Damit würdigt sie seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Leistungen zur Erforschung der Leberpathophysiologie des Menschen. Insbesondere mit seinen grundlegenden Arbeiten zur Entschlüsselung der Pathomechanismen des Zelltodes hat er entscheidend zum Verständnis des Cholangiokarzinoms beigetragen und damit die Basis der modernen rationalen Therapiekonzepte geschaffen.
Die Urkunde als Ehrenmitglied der Gesellschaft wird in diesem Jahr gleich an zwei herausragende Mediziner vergeben: Professor Dr. med. Dipl.-Biochem. Siegfried Matern, Aachen, wird damit für seine wegweisenden Beiträge bei der Erforschung der biochemischen Pathomechanismen der Stoffwechselerkrankungen der Leber und des Gallensäuremetabolismus gewürdigt. Insbesondere seine herausragenden Arbeiten zur Entstehung der Gallensteine, der Gallensäurebiosynthese, der Regulation der Transportersysteme und der Therapie cholestatischer Lebererkrankungen haben entscheidend zu einem Fortschritt im Verständnis dieser Krankheiten beigetragen und somit die Grundlage für die heutigen molekularen und zielorientierten Behandlungen und Präventionskonzepte bereitet.
Professor Dr. med. Hans-Peter Dienes aus Wien erhält die Ehrenmitgliedschaft der DGVS aufgrund seiner herausragenden interdisziplinären Beiträge als Pathologe bei der Erforschung der Pathomechanismen entzündlicher und maligner Erkrankungen der Leber, und insbesondere für seine grundlegenden Arbeiten zur viralen und autoimmunen Pathogenese der Hepatitis und zur Entwicklung der molekularen Hepatopathologie. Mittlerweile im Ruhestand, war Professor Dienes national und international einer der gefragtesten beratenden Pathologen für die Hepatologie in Klinik und Praxis. Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben entscheidende Beiträge für die heutigen Behandlungs- und Diagnostikkonzepte bei Lebererkrankungen geliefert. Bei allen führenden Leitlinienpublikationen der Hepatologie war er für die DGVS federführend als Pathologe tätig. Über viele Jahre hatte er als Vorstandsmitglied auch die Gründung und Entwicklung der Deutschen Leberstiftung mitgeprägt.
Der Endoskopiepreis der DGVS (Endoscopy Award) geht in diesem Jahr an Professor Haruhiro Inoue vom Showa University Northern Yokohama Hospital in Yokohama, Japan. Damit würdigt die DGVS seine Erstbeschreibung der peroralen endoskopischen Myotomie (POEM) zur Therapie der Achalasie.
Den Ismar Boas-Preis – Grundlagen Preis verleiht die DGVS an Irina Heid aus München. Damit zeichnet die Fachgesellschaft ihre hervorragende Arbeit mit dem Titel „Molecular Carcinogenesis, Development of New Therapeutic Strategies and Multimodal Imaging in Murine Endogenous Pancreatic Cancer“ aus.
Dr. med. Johannes Stallhofer aus München erhält von der DGVS den Ismar Boas-Preis – Klinischer Preis für seine Arbeit mit dem Titel „Identifikation der IL2/IL21-Genregion auf Chromosom 4q27 als Suszeptibilitätslocus für Colitis ulcerosa und primär sklerosierende Cholangitis“.
Der Thannhauser-Preis geht an Professor Dr. med. Julia Mayerle von der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Sie erhält den Preis für ihre ausgezeichnete Arbeit mit dem Titel „Identification of geneticloci associated with Helicobacter pylori serologic status“.
Den Endoskopie-Forschungspreis der Olympus Europa Stiftung und der DGVS erhält Professor Dr. med. Helmut Neumann vom Universitätsklinikum Erlangen. Damit wird seine Arbeit mit dem Titel „Endocytoscopy Allows Accurate In Vivo Differentiation of Mucosal Infl ammatory Cells in IBD: A Pilot Study“ ausgezeichnet. Mit dem Endoskopie-Forschungspreis werden herausragende Leistungen in der Grundlagen- oder klinischen Forschung in der Endoskopie ausgezeichnet.
Das Harald-Goebell-Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergibt die DGVS in diesem Jahr an Dr. med. Lars Bechmann für seine Arbeit mit dem Titel „Medikamentös-toxische Schädigung als wichtigste Ätiologie des akuten Leberversagens – Beobachtungen über 10 Jahre an einem deutschen Transplantationszentrum“. Das Stipendium ist mit 3000 Euro dotiert und von Freunden und Schülern des Pankreasforschers Professor Dr. med. Harald Goebell gestiftet. Es unterstützt bis 35 Jahre alte wissenschaftlich engagierte Ärztinnen und Ärzte in der Gastroenterologie und Hepatologie bei der Teilnahme an einer internationalen wissenschaftlichen Tagung.
Die Stiftung für Neurogastroenterologie lobt jährlich den mit 5000 Euro dotierten Preis für Neurogastroenterologie aus, den sie in diesem Jahr an zwei herausragende Wissenschaftler vergibt: Dr. med. Ihsan Ekin Demir vom Klinikum rechts der Isar in München wird damit für seine Arbeit mit dem Titel „Aspekte der neuropathisch-neuroplastischen Veränderungen beim Pankreaskarzinom und der chronischen Pankreatitits im simultanen Vergleich mit anderen gastrointestinalen Tumoren“ prämiert. Des Weiteren geht die Auszeichnung an Dr. med. vet. PhD Gemma Mazzuoli von der TU München. Damit wird ihre Arbeit mit dem Titel „Aspekte der sensorischen Signalverarbeitungen im enterischen Nervensystem und Identifizierung einer neuen Klasse von mechanosensitiver Nervenzellen“ ausgezeichnet.
