Handchir Mikrochir Plast Chir 2013; 45(06): 354-357
DOI: 10.1055/s-0033-1357198
Fallbericht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Modellflug: Eine nicht zu unterschätzende Quelle für komplexe Verletzungen

Model Aeroplanes: A not to be Ignored Source of Complex Injuries
C. Laback
1   Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, ­Medizinische Universität Graz
,
A. Vasilyeva
1   Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, ­Medizinische Universität Graz
,
T. Rappl
1   Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, ­Medizinische Universität Graz
,
D. Lumenta
1   Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, ­Medizinische Universität Graz
,
R. E. Giunta
2   Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München
,
L. Kamolz
1   Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, ­Medizinische Universität Graz
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Publication History

eingereicht 15 September 2013

akzeptiert 18 September 2013

Publication Date:
13 November 2013 (online)

Zusammenfassung

Während die Anzahl der Arbeitsunfälle in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist, blieb die Anzahl der Heim- und Freizeitunfälle nahezu unverändert. Wie bei jedem anderen technischen Hobby kann es auch mit Modellfluggeräten zu Verletzungen kommen, wobei die Bandbreite von kleinen Lazerationen bis hin zu komplexen und zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen reichen kann. Bei Modellfluggeräten entstehen durch den Rotor Verletzungen insbesondere im Bereich der Finger und Hände. Charakteristisch sind hierbei die parallelen multiplen Schnittverletzungen durch den sich rasch drehenden messerscharfen Rotor. Dadurch können aber auch langstreckige Defekte der Haut mit Verletzungen tiefer gelegener Strukturen (z. B. Sehnen, Gefäße und Nerven) entstehen, die aufwändiger Rekonstruktionen und einer langwierigen Rehabilitation bedürfen. Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen (z. B. Hinweise der Hersteller) sollte zusätzlich eine intensive Aufklärung erfolgen, um eine Sensibilisierung für das Auftreten solcher Verletzungen im Umgang mit Modellfluggeräten zu erreichen und damit eine Grundlage für eine zukünftige Präventionsstrategie zu schaffen.

Abstract

With the incidence of work-related injuries decreasing, we continue to observe an unchanged trend in leisure-related accidents. As in any other hobby, model flying devices bear the risk for accidents among builders and flyers ranging from skin lacerations to complicated and even life-threatening injuries. The fast-moving razor-sharp propeller blades predominantly cause trauma to the hands and fingers resulting in typical multiple parallel skin injuries also affecting structures deep to the dermis (e. g., tendons, vessels and nerves). The resultant clinical management involves complex reconstructive surgical procedures and prolonged rehabilitative follow-up. Improving the legal framework (e. g., warnings by the manufacturer) on the one hand, providing informative action and sensitising those affected on the other, should form a basis for an altered prevention strategy to reduce model flying device-related injuries in the future.