Der Klinikarzt 2013; 42(09): 430
DOI: 10.1055/s-0033-1357310
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Clostridium-difficile-Infektionen – Punktprävalenzstudie zeigt Status quo

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Publication Date:
07 October 2013 (online)

 
 

Krankenhausinfektionen, Hygienemängel und Antibiotikaresistenzen beschäftigen den Kliniker zunehmend. Heute geht es nicht mehr nur um MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). Auch Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) könnten einen deutlich höheren Stellenwert in Krankenhäusern einnehmen als bisher angenommen.

Die multizentrische European Punktprävalenzstudie der Clostridium-difficile-Infektion bei hospitalisierten Patienten mit Diarrhö (EUCLID) ist eine der größten Studien über die Prävalenz von CDI, die jemals in Europa durchgeführt wurde. Zum ersten Mal bekommen Kliniken ein studienbasiertes Bild der tatsächlichen Verbreitung von CDI. Die erste Erhebung fand unter Beteiligung von 482 Krankenhäusern in 20 europäischen Ländern mithilfe der nationalen EUCLID-Koordinierungsbüros statt. Die Auswertung zeigte eine durchschnittliche Inzidenzrate für CDI in ganz Europa bei 6,6 pro 10 000 Patientenbett-Tage [ 1 ] – deutlich höher als bei einer früheren paneuropäischen Erhebung [ 2 ], bei dem eine durchschnittliche Inzidenzrate von 4,1 pro 10 000 Patientenbett-Tage festgestellt wurde. Erste Resultate zeigen außerdem, dass möglicherweise mehr als einer von 5 Krankenhauspatienten mit Durchfall, die CDI haben könnten, falsch diagnostiziert wird. Dabei verwendeten nur 27,4 % der Krankenhäuser routinemäßig einen optimierten CDI-Algorithmus [ 1 ]. Dies kann potenziell zu ungeeigneter oder ungenügender Behandlung führen.

Mit der Einführung von Fidaxomicin (Dificlir™), dem ersten Antibiotikum aus der neuen Klasse der Makrozykline, steht eine speziell zur CDI-Behandlung entwickelte Substanz zur Verfügung. In den Zulassungsstudien konnte Fidaxomicin bezogen auf die initiale klinische Heilung seine Nicht-Unterlegenheit im Vergleich zu Vancomycin nachweisen, wobei die Rückfallrate signifikant geringer war als unter der älteren Substanz, weil das Makrozyklin spezifisch gegen Clostridium difficile wirkt und die natürliche Darmflora schont [ 3 ], [ 4 ]. Besonders die hohe Rückfallrate ist laut ESCMID als das größte Problem im Zusammenhang mit CDI anzusehen [ 5 ].

Bettina Baierl, Berlin

Quelle: Symposium "Confronting Clostridium difficile infection" im Rahmen des ECCMID 2013 am 29.04.2013 in Berlin. Veranstalter: Astellas Pharma Europe Ltd.


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