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DOI: 10.1055/s-0033-1360377
Patienteninfo: Alkohol in der Schwangerschaft
Publication History
Publication Date:
03 April 2014 (online)
Es wird immer wieder gesagt, dass Alkoholkonsum in der Schwangerschaft für das wachsende Kind schädlich sei. Aber wie viel Alkohol darf eigentlich eine werdende Mutter trinken?
Alkohol ist ein Gift. Typische Symptome wurden erstmals 1957 von Rouquette in Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft gebracht. Ihre Arbeit wurde 1968 von Lemoine wieder aufgegriffen. Er nannte die Symptomatik das fetale Alkoholsyndrom (FAS) oder fetale Embryopathie. Das FAS kommt in allen Gesellschaftsschichten vor.
In Deutschland werden jährlich 4000–10 000 Kinder mit alkoholbedingten Gesundheitsschäden erfasst, davon 1500–4000 mit schweren Behinderungen. Die Dunkelziffer wird auf 11 000–16 000 geschätzt. Damit ist das FAS häufiger als das Down-Syndrom (ca. 2000 Neugeborene/Jahr) und die häufigste Ursache für geistige Behinderungen, die nicht genetisch bedingt sind. Nur bei einem Teil der Kinder wird das FAS diagnostiziert, weil die typischen äußeren Anzeichen nicht immer vorhanden sind. Oft fallen die Kinder erst ab Schuleintritt auf und werden dann genauer untersucht.