Im Rahmen des 8. Deutschen Allergiekongresses warnt die Gesellschaft für pädiatrische
Allergologie (GPA): Kinder werden in Notfällen häufig falsch oder zu wenig therapiert
– die Vorsorge sollte bereits im frühen Säuglingsalter beginnen
Fast jeder 2. Jugendliche in Deutschland hat derzeit ein erhöhtes Risiko für eine
spätere allergische Erkrankung. 25 % aller Kinder und Jugendlichen sind bereits von
einer Allergie betroffen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass es sich bei allergischen
Erkrankungen um lästige aber eher harmlose Erkrankungen handelt. Das Gegenteil ist
der Fall, sie können durchaus lebensbedrohlich sein, wie dies z. B. bei Insektengiftallergien,
Nahrungsmittelallergien (z.B. Erdnussallergie) und allergischem Asthma bronchiale
der Fall ist.
Prävention: So früh wie möglich!
Leider werden die Kinder oft falsch oder untertherapiert. Dies trifft z. B. besonders
auf Notfallsituationen zu. Da Allergien nicht angeboren sind, sondern im Laufe des
Lebens erworben werden und dafür die Weichen bereits im frühen Kindesalter gestellt
werden, ist die Prävention eine spezielle Aufgabe der Pädiatrie. Diese Prävention
beginnt bereits im frühen Säuglingsalter mit der Ernährung. Nach wie vor ist als erste
Maßnahme das ausschließliche Stillen in den ersten 4 Lebensmonaten des Kindes zu nennen
und wenn nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, die Gabe einer hypoallergenen
Säuglingsnahrung.
Die sogenannte GINI-Studie (German Infant Nutritional Intervention Study) konnte zeigen,
dass durch die Verwendung von hypoallergenen Nahrungen die Häufigkeit des atopischen
Ekzems in den ersten Lebensjahren deutlich gesenkt werden konnte. Weitere Präventionsansätze
sind z.B. mit der spezifischen Immuntherapie möglich. Hier konnte gezeigt werden,
dass das Risiko für einen Etagenwechsel (Ausweitung des Heuschnupfens zum allergischen
Asthma bronchiale) deutlich gesenkt werden kann.
Nach einer Mitteilung der Gesellschaft für pädiatrische Allergologie, Aachen