Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2013; 3(5): 314-319
DOI: 10.1055/s-0033-1360836
Fachwissen
Schritt für Schritt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schlaganfall – Wann kommt wer auf eine Stroke-Unit?

Jeffrie Hadisurya
,
Ralph Weber
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Publikationsdatum:
12. Dezember 2013 (online)

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Zusammenfassung

Patienten mit einem akuten Schlaganfall profitieren im Hinblick auf Mortalität und Outcome deutlich von einer akuten Schlaganfallbehandlung auf einer Stroke-Unit (SU).Hierbei handelt es sich um eine spezialisierte Station mit Monitorüberwachung, auf der ein multiprofessionelles Team (u.a. Ärzte- und Pflegeteam, Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialarbeiter, Neuropsychologie) 24h/7 Tage pro Woche Schlaganfallpatienten betreut. Der folgende Beitrag dient als kurzer Leitfaden zum Umgang mit Schlaganfallpatienten in der Aufnahmesituation und auf der Stroke-Unit selbst. In komprimierter Form stellen wir dabei die Behandlung beispielhaft am Vorgehen in unserem Haus dar – von der Notaufnahme bis zur Entlassung/Verlegung von der SU nach Hause, auf Normalstation oder in die Frührehabilitation.

Kernaussagen

  • Eine genaue Anamneseerhebung (insbesondere Erfragung des Zeitfensters!) ist essenziell, v. a. um zu selektieren, welche Patienten für eine Thrombolyse oder Thrombektomie infrage kommen.

  • Die Thrombolyse sollte auf der Stroke Unit (SU) unter kontinuierlichem Monitoring erfolgen.

  • Bisher ist die Behandlung auf einer SU neben der systemischen Thrombolyse die einzige evidenzbasierte Therapie des akuten Schlaganfalls, die das funktionelle Outcome der Patienten signifikant verbessert.

  • Die Patienten auf einer SU profitieren vom apparativen Monitoring in der Akutphase und von frühzeitigen Reha-Maßnahmen (Ergo- und Physiotherapie, Logopädie, rasche Einleitung einer neurologischen Anschlussrehabilitation).

  • Bereits auf der SU sollte eine ätiologische Abklärung sowie frühzeitige sekundärprophylaktische Therapie erfolgen.

Ergänzendes Material