Aktuelle Urol 2013; 44(06): 427
DOI: 10.1055/s-0033-1363048
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kurzmitteilung – PREFERE-Studie nimmt bundesweit Patienten auf

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Publication Date:
26 November 2013 (online)

 
 

    Mehr als 60 Krankenhäuser bundesweit beteiligen sich bereits als Studienzentren an der Deutschen Prostatakrebs-Studie PREFERE. Weitere Kliniken arbeiten an der Vorbereitung der Teilnahme und werden in den nächsten Wochen hinzukommen. Die aktuelle Liste der teilnehmenden Krankenhäuser ist auf der Internetseite www.prefere.de abrufbar.

    In der PREFERE-Studie werden erstmals alle 4 gängigen Behandlungsmethoden bei frühen Formen von Prostatakrebs vergleichend untersucht. Ziel der Studie ist es, in Zukunft mehr Entscheidungssicherheit für die betroffenen Patienten und ihre behandelnden Ärzte zu schaffen. Interessiert sich ein Patient für die Teilnahme an der Studie, wird er von seinem behandelnden Urologen an eines der teilnehmenden Studienzentren überwiesen.

    Dort klärt ihn der zuständige Arzt ausführlich über die Studie und die 4 möglichen Therapieoptionen auf. Wenn sich der Patient für die Teilnahme entscheidet, wird er nach einer der 4 möglichen Methoden behandelt und anschließend über einen Zeitraum von mindestens 13 Jahren in Zusammenarbeit mit seinem niedergelassenen Urologen und durch ein Studienzentrum betreut. Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie ist, dass der Prostatakrebs noch nicht weit fortgeschrittenist, gerade diagnostiziert und bisher noch nicht behandelt wurde.

    Die Qualität der Behandlung ist gesichert: Kliniken, die sich als Studienzentren an der PREFERE-Studie beteiligen, müssen bestimmte Qualitätsanforderungen wie eine Mindestzahl von Prostatakrebs-Behandlungen pro Jahr erfüllen. Zudem müssen sie in der Lage sein, sowohl die chirurgische Behandlung des Prostatakarzinoms als auch die beiden verschiedenen Möglichkeiten der Strahlentherapie durchführen zu können. "Die Zentren müssen sich außerdem einem Verfahren zur Qualitätssicherung unterziehen", betont Studienleiter Prof. Michael Stöckle, Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums des Saarlandes. "Die Patienten können sich also darauf verlassen, dass sie im Rahmen der PREFERE-Studie eine optimale Behandlung erhalten." Ein weiterer Vorteil für die Patienten: Besonders erfahrene und spezialisierte Pathologen untersuchen das Prostata-Gewebe der Studienteilnehmer, das bei der Biopsie entnommen wurde, zusätzlich noch einmal. Diese Zweitbegutachtung, die nicht zur Regelversorgung gehört, liefert nicht nur eine höhere Sicherheit der Diagnose. "Sie dient auch gleichzeitig der Kontrolle, ob der Patient tatsächlich für die Studie geeignet ist", so Stöckle.

    Schon jetzt haben sich zahlreiche Urologen für die Teilnahme an der Studie entschieden. Sie überweisen geeignete Patienten im Rahmen eines Vertrages zur Integrierten Versorgung zur Behandlung an die Studienzentren und führen anschließend die Nachsorge durch.

    Nach einer Pressemitteilung (Deutsche Krebshilfe)


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