Aktuelle Dermatologie 2013; 39(12): 496
DOI: 10.1055/s-0033-1363070
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vitiligo – Neue Therapiemöglichkeit mit Clobetasolpropionat

Contributor(s):
Frank Lichert
Stinco G et al.
Dermatol Ther (Heidelb.) 2013;
3: 95-105
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Publication History

Publication Date:
12 December 2013 (online)

 
 

Es existiert eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Behandlung der Vitiligo, jedoch bringt bisher keine dieser Behandlungen befriedigende Ergebnisse. G. Stinco et al. haben nun die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Clobetasolpropionat in Form eines Schaums im Vergleich zu einer Schmalband-UVBFototherapie untersucht.
Dermatol Ther (Heidelb.) 2013; 3: 95–105

Die Autoren werteten die Krankenakten von 60 erwachsenen Vitiligo-Patienten aus, die zwischen Oktober 2009 und April 2010 die dermatologischen Abteilungen der Universitäten von Udine und Trieste in Italien besuchten. Die berücksichtigten Patienten hatten sich entweder einer Schmalband-UVB-Fototherapie (n = 30) oder einer Behandlung mit 0,05 %igem Clobetasolpropionat-Schaum (CPF; n = 30) unterzogen. Die Fototherapie erfolgte 3-mal wöchentlich für max. 6 Monate (max. 50 Anwendungen) und die Behandlung mit CPF 2-mal täglich an 5 Tagen pro Woche über 12 Wochen. Das Therapieansprechen wurde jeweils für die Regionen Hals, obere und untere Extremitäten, Rumpf, Hände / Handgelenke sowie Füße / Knöchel ermittelt. Die Beurteilung des Behandlungsergebnisses erfolgte auf Basis des Ausmaßes der Repigmentierung. Zudem wurde das Auftreten von unerwünschten Ereignissen protokolliert.

Clobetasolpropionat-Schaum wirksamer als Fototherapie

Bei allen untersuchten Körperregionen erwies sich die Behandlung mit CPF als deutlich wirksamer im Vergleich zur Schmalband-UVB-Fototherapie. Die mit Clobetasolpropionat behandelte Gruppe war durch eine variable Repigmentierung gekennzeichnet, mit Werten zwischen mangelhaft bis exzellent am Hals, den oberen und unteren Extremitäten, dem Rumpf sowie an Händen und Handgelenken. Bei 6 von 11 Patienten war eine mangelhafte Repigmentierung an den Füßen und Knöcheln zu verzeichnen. Innerhalb der Patientengruppe, die sich der Schmalband-UVB-Fototherapie unterzog, zeigte keiner der 12 behandelten Patienten eine Repigmentierung an den Füßen und Knöcheln. Ein Mangel an Repigmentierung wurde zudem bei 13 von 16 Patienten im Bereich der Hände und Handgelenke festgestellt. Bei den anderen betroffenen Körperregionen war die Repigmentierung jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt. Nebenwirkungen traten bei 4 Patienten (13,3 %) in der Clobetasolpropionat-Gruppe, aber bei keinem einzigen Patienten der Fototherapie-Gruppe auf. Diese Differenz in Bezug auf das Auftreten von Nebenwirkungen zwischen beiden Studiengruppen war allerdings statistisch nicht signifikant (p = 0,112).

Fazit

Bei der Behandlung der Vitiligo mit Clobetasolpropionat kommen unterschiedliche Trägersubstanzen zum Einsatz. In der italienischen Studie wurde erstmals ein Schaum als Vehikel verwendet und die Wirksamkeit und Verträglichkeit untersucht. Der Clobetasolpropionat- Schaum erwies sich im Vergleich zur Schmalband-UVB-Fototherapie als effektiver, und dies bei einem guten Sicherheitsprofil, so die Autoren.


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