Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2013; 20(06): 304-305
DOI: 10.1055/s-0033-1363615
DTG-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Freunde und Mitglieder der DTG,

Further Information

Publication History

Publication Date:
20 January 2014 (online)

 
    Zoom Image

    das Jahr nähert sich dem Ende, die Neuwahlen für den nächsten Vorstand bereiten wir gerade vor und ich möchte Ihnen über die letzte Vorstandssitzung am 16. Oktober, die wie immer in Kassel stattfand, berichten. Wir haben eine Reihe von engagierten und auch jüngeren Kandidaten für den Vorstand gefunden und so ist die Wahlliste eine gute Mischung aus älteren und jüngeren DTG-Mitgliedern geworden. Wir bitten Sie, unbedingt Ihr Wahlrecht wahrzunehmen und die an Sie per Post übersandten Wahlunterlagen auszufüllen und rechtzeitig an die Geschäftsstelle zurückzuschicken!

    Neues und Planungen für 2014

    Den Beitrag für Studenten haben wir auf 20 Euro erhöht, um eine Kostendeckung auch für die FTR zu erreichen.

    Neben der Planung des KIT mit 9 DTG-Symposien und des NECTM in Bergen im nächsten Jahr haben wir natürlich auch das Programm unserer eigenen Tagung in Düsseldorf besprochen. Die Mitgliederversammlung wird am 14. März 2014 voraussichtlich um 18:30 Uhr vor dem Gesellschaftsabend stattfinden. Auf unserer Homepage werden Sie einen Überblick über das Programm finden.

    Wir haben dann die Bedingungen für die Vergabe des Preises der DTG ein bisschen modifiziert: In Zukunft können sich nicht nur deutsche, sondern auch ausländische Nachwuchswissenschaftler für den Preis für Tropenmedizin bewerben. Bei den eingereichten Arbeiten sollte es sich jedoch – zumindest partiell – um solche handeln, die im Rahmen von Kooperationsprojekten mit deutschen Partnern, Einrichtungen beziehungsweise Wissenschaftlern entstanden sind (dies fließt bei der Bewertung durch die Gutachter mit ein). Nachwuchswissenschaftler, die zum Zeitpunkt der Einreichung über 40 Jahre alt sind, können zukünftig nicht berücksichtigt werden. Das Preisgeld wird auf 5000 Euro angehoben (vorausgesetzt, die Finanzlage der DTG lässt dies zu).

    Diskutiert haben wir die Verschärfung der Indikation für Mefloquin – der Vorstand war sich einig, dass gerade für die Gruppe der afrikanischen VRF und ihre Kinder Mefloquin nach wie vor ein adäquates Medikament ist. Auch für die Chemoprophylaxe während der Schwangerschaft gibt es kaum wirksame Alternativen. Gerd Burchard berichtete über den Stand der Leitlinienbearbeitung.


    #

    Arbeitsmedizinische Vorsorge

    Auch die Novellierung der Verordnung zur arbeitsmedizinschen Vorsorge (ArbMedVV) wurde vom Vorstand diskutiert: Bei "beruflichen Tätigkeiten in Tropen, Subtropen und sonstigen Auslandsaufenthalten mit besonderen klimatischen Belastungen und Infektionsgefährdungen" ist vor Aufnahme der Tätigkeit sowie nach Rückkehr beziehungsweise Ende der Tätigkeit vom Arbeitgeber eine arbeitsmedizinische Pflichtvorsorge durch einen Arzt mit der Gebietsbezeichnung Arbeitsmedizin oder mit der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin oder Tropenmedizin zu veranlassen.

    Diese Pflichtvorsorge ist – anders als im füheren G35 vorgegeben – unabhängig von der Aufenthaltsdauer. Sie umfasst Beratung, präventive Maßnahmen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen. Ob und in welchem Umfang Untersuchungen erforderlich sind, liegt im Ermessen des Arztes; der G35 ist nicht mehr bindend. Im Rahmen der Stärkung der informationellen Selbstbestimmung des Untersuchten erhält der Arbeitgeber nur eine Bescheinigung über die Teilnahme an der Vorsorge; Befunde und Beurteilung erhält nur der Arbeitnehmer. Die Vorsorge ist auch keine Tauglichkeitsuntersuchung mehr. Bedenken gegen geplante Auslandsaufenthalte dürfen nur dem Untersuchten mitgeteilt werden. Selbst aus der Rechnung an den Arbeitgeber sollten keine Informationen über die genaue Art der Untersuchungen hervorgehen. Eine pauschale Abrechnung widerspricht allerdings der Berufsordnung, so wird es also hier zu einem Konflikt zwischen dem Datenschutz und unserer Berufsordnung kommen – man darf gespannt sein, wie die Ärztekammern mit diesem Problem umgehen werden. Auch potenzielle Konflikte zwischen gesundheitlichen Bedenken gegen den Aufenthalt und informationeller Selbstbestimmung sind nicht geklärt.


    #

    Nachwuchsförderung

    Reinhard Klinkott erläuterte zum Tagesordnungspunkt Nachwuchsförderung (bitte gehen Sie dazu auch auf unsere Homepage), wie seiner Meinung nach die DTG für den Nachwuchs attraktiv werden könnte. So müssten DTG-Mitglieder deutlich günstiger an Veranstaltungen der DTG teilnehmen dürfen. Auch müsste sich die DTG neben der klassischen Tropenmedizin vermehrt mit anderen Themen der internationalen und globalen Gesundheit inhaltlich auseinandersetzen. Um Wissenschaft mit Praxis zu verbinden, könnte hier der Dialog und der Austausch mit anderen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe gesucht werden. Dies führt zu einer Diskussion um Ziele und Aufgaben der DTG als wissenschaftliche Fachgesellschaft und ihre Abgrenzung von anderen Organisationen. Albrecht Jahn und Gisela Schneider berichteten über das Global Health Konzept der Regierung und die Schwierigkeiten bei der Positionierung gegenüber diesem ersten Entwurf, die durch den Regierungswechsel noch etwas verstärkt werden.

    Nach einem vollen Programm brachen wir dann von Kassel wieder auf – die Rückkehr wurde durch eine großräumige Absperrung des Südens von Hamburg wegen einer Fliegerbombenentschärfung erschwert – wie überhaupt die Bundesbahn nicht ihren besten Tag hatte.

    Wie immer grüßen aus München und Hamburg herzlich Ihre

    Zoom Image
    Thomas Löscher, München
    Zoom Image
    Hinrich Sudeck, Hamburg

    #
    #

    Zoom Image
    Zoom Image
    Thomas Löscher, München
    Zoom Image
    Hinrich Sudeck, Hamburg