Am 27. und 28.09.2013 fand das Symposium der AfnP traditionell im MARITIM-Hotel in
Fulda statt. Nach der Terminverschiebung vom Oktober in den September im vorigen Jahr
wurde in diesem Jahr das Symposium noch einen Tag in die Woche hineinverlegt. Es war
der Wunsch vieler Pflegekräfte, die durch diese Verschiebung nun wenigstens den Sonntag
zur Erholung haben. Und so standen erstmals 2 volle Tage für interessante Vorträge
zur Verfügung.
Das diesjährige Symposium stand stark unter dem Einfluss der für den 01.07.2013 beschlossenen
Absenkung der Dialyse-Sachkosten-Pauschalen. Aufgrund der bundesweiten Veränderungen
musste mit einem Rückgang der Teilnehmerzahlen gerechnet werden. Trotzdem blicken
die Veranstalter auf ein sehr erfolgreiches Symposium zurück. Ein leichter Anstieg
der Teilnehmer konnte im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Neu in diesem Jahr
war das Angebot einer Symposiums-Tages-Karte, das noch nicht in dem Umfang wie erwartet
angenommen wurde (Abb. [
1
]).
Abb. 1 Der AfnP-Stand samt Kasse.
Vielfältiges Programm
Die 1. Vorsitzende der AfnP (Marion Bundschu, Ulm) begrüßte die Teilnehmer am Freitagmorgen
(Abb. [
2
]). Die Teilnehmer konnten an den 2 Veranstaltungstagen zwischen den in 5 Tagungsräumen
parallel laufenden Vorträgen und Workshops aus den verschiedensten Themen auswählen
(Abb. [
3
], [
4
], [
5
]). Das Programm sprach alle Berufsgruppen an: erfahrene Pflegekräfte oder "Neulinge"
(Ärzte, Technik, MFA etc.), die in der Nephrologie arbeiten. Die Vorträge waren insgesamt
sehr gut besucht und von hoher Qualität. Das Spektrum reichte von medizinischen Themen
über pflegerische, ethische, berufspolitische, rechtliche bis hin zu immer wieder
nachgefragten Themen rund um die Kommunikation im nephrologischen Team.
Abb. 2 Marion Bundschu, Ulm, eröffnet das 35. AfnP-Symposium in Fulda.
Abb. 3 Nicole de Azevedo Carvalho, Unna, bei ihrem Vortrag "Pflegerische Aspekte bei der
Versorgung zentralvenöser Katheter".
Abb. 4 Thomas Fernsebner, Traunstein, bei seinem Vortrag "Akute Komplikationen – Prävention
und pflegerisches Handeln".
Abb. 5 Prof. Marion Haubitz, Fulda, bei ihrem Vortrag "Immunsuppression bei Dialysepatienten
– eine Herausforderung".
Zum zweiten Mal bot die AfnP das "Forum Technik" an, eine Vortragsreihe für technisch
interessierte Pflegekräfte und Ärzte. Aufgrund der positiven Resonanz wird dieses
Forum auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden.
Wir haben festgestellt, dass es in den Einrichtungen zu einem Generationswechsel gekommen
ist und so hatten wir viele junge Teilnehmer mit wenig Berufserfahrung, die gerade
die Grundlagenvorträge im Bereich Technik und Patientenversorgung besucht haben. Es
wurde heftig diskutiert und die Teilnehmer stellten viele praktische Fragen für den
täglichen Berufsalltag. Da wegen Zeitmangel und Personaleinsparung nicht mehr genug
Zeit für eine gute Einarbeitung zur Verfügung steht, werden wir versuchen, diese Lücke
mit noch mehr Grundlagenvorträgen beim nächsten Symposium aufzunehmen. Pflegefehler
können sehr schnell die Patientensicherheit gefährden und Bedienungsfehler an den
Geräten führen zunehmend zum Austausch von völlig intakten Geräten – hier besteht
Schulungsbedarf. Das nächste Symposium wird aber natürlich auch Themen für langjährig
tätige, erfahrene Kräfte aufgreifen.
Leider war es der AfnP nicht möglich, den Teilnehmern ohne Unterstützung von außen
ein Mittagessen zur Verfügung zu stellen. Die Kosten sind in den letzten Jahren stark
angestiegen und um einigermaßen kostendeckend arbeiten zu können, mussten wir die
Teilnahmegebühren leicht anheben. Auch bieten wir jetzt 2 ganze Tage Programm, also
einen halben Tag mehr Vorträge als in den Vorjahren. Es wird zukünftig die Möglichkeit
geben, sich schriftlich anzumelden und dadurch auch im Vorfeld den Eintrittspreis
zu bezahlen. Bei einer frühzeitigen Anmeldung vergünstigt sich der Eintrittspreis.
Große Ausstellung
Auch in diesem Jahr stellten wieder über 50 Firmen und Vereine aus (Abb. [
6
]). So konnten sich die Teilnehmer in den Pausen umfangreich über die neuesten Entwicklungen
und Produkte auf dem Dialysemarkt informieren, in interessanten Gesprächen mit Ausstellern
und anderen Teilnehmern Erfahrungen austauschen (Abb. [
7
]) und sicher die eine oder andere Idee für ihre Arbeit in ihren Dialysezentren mitnehmen.
Abb. 6 Die rege besuchte Industrieausstellung.
Abb. 7 Intensiver Austausch an einem Industriestand.
Am Freitagabend fand die jährliche Mitgliederversammlung der AfnP statt. Die Beteiligung
an dieser Versammlung muss als nicht befriedigend eingeschätzt werden. Wichtige Entscheidungen
für alle Mitglieder der AfnP werden auf dieser Versammlung gefällt. Deshalb ist es
empfehlenswert, dass alle AfnP-Mitglieder, die am Symposium teilnehmen, sich die Mitgliederversammlung
als festen Termin einplanen.
Förderpreis Nephrologische Pflege 2013
Die Arbeitsgemeinschaft für nephrologisches Personal e. V. und der Georg Thieme Verlag
vergaben auf dem Symposium zum achten Mal den Förderpreis Nephrologische Pflege. Es
wurden wieder Fach- oder Projektarbeiten aus verschiedenen Einrichtungen eingereicht.
Nicht alle Arbeiten erfüllten die Kriterien, diese kamen damit nicht in die Bewertung.
Die Bewertungskriterien und alle Informationen rund um den Pflegepreis sowie die Arbeiten
der Preisträger aus den letzten Jahren finden Sie auf unserer Homepage www.afnp.de. In Dialyse aktuell 1/2014 werden alle Arbeiten der Preisträger 2013 zum Nachlesen abgedruckt.
1. Platz
Antje Diedrich, Altenstadt, und Rebecca Fiedler, Fulda, gewannen den Pflegepreis mit
ihrer gemeinsamen Arbeit zum Thema "Erstellen und Evaluieren eines Leitfadens für
Dialysepatienten" (Abb. [
8
]). Der Georg Thieme Verlag stiftete das Preisgeld in der Höhe von 1500 Euro an die
Gewinnerinnen, die sich das Preisgeld teilten. Im Folgenden finden Sie einen Auszug
aus der Zusammenfassung:
Abb. 8 Antje Diedrich (links), Altenstadt, und Rebecca Fiedler, Fulda, sind die Gewinnerinnen
des Förderpreis Nephrologische Pflege 2013.
"In unserer langjährigen Tätigkeit als Dialyseschwestern fiel uns immer wieder auf,
dass unsere Patienten gerade zu Beginn ihrer Behandlung unzureichend aufgeklärt waren.
Die Informationsdefizite bezogen sich vor allem auf organisatorische Dinge, wie z.
B. "Wer organisiert mein Taxi zur Dialyse?" oder "Wo beantrage ich eine Zuzahlungsbefreiung
für Medikamente?". Im Gegensatz zu den Dialysepatienten hatten die besorgten Angehörigen
eher Fragen zur Ernährung oder zur Dialyse im Allgemeinen. Die vielen Informationsbroschüren,
welche zahlreich angeboten werden, waren uns aber zu unpersönlich und teilweise auch
nicht vollständig.
Im Rahmen unserer Facharbeit zur Fachkraft Nephrologie haben wir uns deshalb mit der
Erstellung eines Patientenleitfadens befasst, der in verständlicher Weise weitere
Informationen über das Leben als Dialysepatient vermittelt, ggf. Informationsdefizite
ausgleicht und neue Dialysepatienten auf deren veränderten Alltag vorbereitet. Er
soll den Patienten und seine Angehörigen durch die gesamte Anfangszeit der Dialyse
begleiten. In ihm werden alle wichtigen Themen zusammengefasst. Er wird für alle Pflegekräfte
auf dem Stationscomputer frei zugänglich sein. Dort muss er regelmäßig kontrolliert
und ggf. im Rahmen des Qualitätsmanagements aktualisiert werden."
2. Platz
Wie schon im letztem Jahr erhielt die Zweitplatzierte, in diesem Jahr Carolin Theiß
(Abb. [
9
]), Bärenbach, einen Büchergutschein vom Thieme Verlag im Wert von 400 Euro. Der Titel
ihrer Arbeit lautet "Peritonealdialyse – Aufbau und Strukturierung einer Peritonealdialyseambulanz".
Einen Auszug aus der Kurzfassung können Sie hier nachlesen:
Abb. 9 Auf den zweiten Platz kam Carolin Theiß, Bärenbach.
"Im Rahmen meiner Abschlussarbeit der nephrologischen Fachweiterbildung in Ulm beschäftigte
ich mich ausführlich mit dem Thema "Peritonealdialyse" und erstellte diese Arbeit.
Hierin gehe ich auf die Vor- und Nachteile dieser Nierenersatztherapie ein und stelle
dar, welche Patientengruppen die Vorteile dieses Verfahrens nutzen können. Vor allem
möchte ich den Weg beschreiben, den unser Team gegangen ist, um eine Peritonealdialyseambulanz
aufzubauen und zu strukturieren. Ich zeige die Ressourcen auf, die wir nutzen konnten,
um mehr über die Peritonealdialyse zu lernen, um nach und nach sicher und selbstständig
mit diesem Verfahren zu werden. Weiterhin beschreibe ich unsere jetzige Situation
und Vorgehensweise."
3. Platz
Ebenfalls erhielt die Drittplatzierte Inken Muhs (Abb. [
10
]), Bremen, einen Büchergutschein vom Thieme Verlag über 200 Euro. Der Titel ihrer
Arbeit ist "Aktive Bewegung während der Dialysebehandlung – Steigert aktive Bewegung
während der Dialysebehandlung die Leistungsfähigkeit und die Beweglichkeit der Patienten
und gewinnen sie dadurch mehr an Lebensqualität? Wird zudem die Muskelmasse positiv
beeinflusst?" Ein Auszug aus der Kurzfassung finden Sie nachfolgend:
Abb. 10 Die Drittplatzierte Inken Muhs, Bremen.
"Viele unserer Dialysepatienten haben Einschränkungen in ihren alltäglichen Bewegungsabläufen,
zudem leiden sie häufig unter einer verminderten Leistungsfähigkeit. Im Rahmen meiner
Fachweiterbildung für Nephrologie habe ich mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt
und im Dialysezentrum DTZ Bremen, in dem ich arbeite, eine Studie zur aktiven Bewegung
während der Dialysebehandlung durchgeführt. Ziel meiner Arbeit war zum einen die Implementierung
und zum anderen die Verdeutlichung positiver Auswirkung von Bewegung während der Dialysebehandlung
auf das alltägliche Leben unserer Patienten."
Um die Akzeptanz der Patienten zu erreichen, hat sie dem Ganzen eine Struktur verliehen,
bei der der Spaßfaktor und die Gruppenzusammengehörigkeit einen großen Stellenwert
einnehmen. Sie beschreibt die Vorbereitungen, die Durchführung von Bewegungsübungen
während der Dialysebehandlung und daraus ableitend folgt die Auswertung.
Interessante Beiträge
Alle diesjährigen Preisträger haben sehr spannende, praxisnahe Arbeiten für den nephrologischen
Alltag angefertigt. Die nominierten Arbeiten waren ebenfalls qualitativ sehr hochwertig
und lagen von der Bewertung her sehr eng beieinander, daher vergab der Verlag zusätzlich
zu dem Preis die Büchergutscheine.
Natürlich sind wir nicht perfekt – Evaluation der Veranstaltung
Wie in jedem Jahr befragten wir die Teilnehmer zu ihrer Zufriedenheit mit der Organisation
und dem Ablauf der Veranstaltung (Abb. [
11
]). Nur 2 % der Befragten waren unzufrieden. Dabei kritisierten die Teilnehmer besonders
die Überschneidungen der Vorträge und die mangelhafte Versorgung durch das Maritim
am Samstag. Die versetzten Pausen sorgen dafür, dass die Ausstellungsräume nie überfüllt
sind und wir von der Feuerwehr keine Teilnehmerbegrenzung auferlegt bekommen. Insgesamt
kann man von einer hohen Zufriedenheit der Teilnehmer des AfnP-Symposiums 2013 sprechen.
Abb. 11 Zusammenfassende Darstellung der Teilnehmerzufriedenheit beim AfnP-Symposium 2013.
Die Themen "Vorhofkatheter" und "Wundmanagement", aber auch Basic-Themen wie "Sollgewicht"
oder "Dialysekomplikationen" kamen besonders gut bei den Teilnehmern an. Sicher wird
man diese Themen auch beim nächsten Symposium wieder finden. Wir danken an dieser
Stelle allen fleißigen Helfern und Organisatoren, die durch ihr ehrenamtliches Engagement
diese Veranstaltung wieder zu einem Erfolg geführt haben.
Franka Köhler, Cottbus
Marion Bundschu, Ulm
So können Sie uns erreichen:
AfnP-Geschäftsstelle
Käppelesweg 8; 89129 Langenau
Tel.: 0 73 45/2 29 33; Fax: 0 73 45/75 40
E-Mail: info@afnp.de; Internet: www.afnp.de
Vorstand der AfnP:
-
Marion Bundschu (1. Vorsitzende)
-
Hans-Martin Schröder (stellv. Vorsitzender)
-
Mario Lübbermann (Schatzmeister)
-
Albin Leidinger (Schriftführer)