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DOI: 10.1055/s-0034-1364229
Briefe an die Redaktion
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
10 January 2014 (online)
- Nichts Neues zu horrenden Preisen
- Missverständlich
- Ohne Schmerz erfolgreicher
- Mecker-Mentalität nervt
Zum Artikel „Liebscher-Bracht“ , physiopraxis 10/13
Nichts Neues zu horrenden Preisen
Liebe Redaktion,
ich freue mich immer, wenn Ihr ein aktuelles Thema in physiopraxis aufnehmt. So wie die Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht (LNB). Jedoch wurde meiner Meinung nach ein Teil der Geschichte vergessen oder bewusst weggelassen. Was mich an LNB stört, ist nicht, dass einige bekannte Maßnahmen neu verpackt als die Revolution angepriesen werden. Mich stört die Art, wie im dazugehörigen Buch alles andere schlechtgemacht und behauptet wird, sie hätten den Heiligen Gral gefunden. Diesen verkaufen sie zu horrenden Kurspreisen (auch an nicht medizinisch ausgebildete Therapeuten) und verlangen sogar noch eine Abgabe bei jeder Anwendung ihrer Therapieform unter ihrem Namen. Patienten werden mit der gleichen Gehirnwäsche stur nach Schema F behandelt. Wie so oft wird hier mit einem, von mir aus guten Ansatz, aus Profitgier maßlos übertrieben.
Simon Greiner
Anmerkung des Geschäftsführers und der Autorin
Sehr geehrte Redaktion,
in dem Schreiben wird behauptet, dass LNB von den Therapeuten für die Behandlung eines Patienten Gebühren verlangen würde. Das ist falsch. Wir haben das noch nie gemacht, und es liegt uns auch fern, dies zu tun.
Hermann Schallenmüller, Geschäftsführer LNB GmbH
Sehr geehrter Herr Greiner,
ich bin weder zuständig für die Inhalte des Buches noch für die Vermarktung der Kurse. Ich bin Anwenderin von LNB. Es ist für mich ein erklärbares Behandlungsmodell, welches eine hocheffiziente Wirkung erzielt, wenn man es gewissenhaft und mit Feingefühle ausführt. Jede Therapie ist nur so gut wie sein Anwender. LNB ist für mich kein Dogma, da ich immer noch die Entscheidung treffen muss, mit welcher Intensität ich die Schmerzpunkte, abhängig natürlich vom Patientenempfinden, drücke, welche Engpassübung ich auswähle und mit welcher Intensität in welcher Position sie ausgeführt werden sollte.
Erstmalig wird uns in unserem Therapie-Dschungel eine Behandlung systematisiert, mit dem Gedanken der Reproduzierbarkeit und Wissenschaftlichkeit. Schlägt die Behandlung an, ist es für den Patienten ein Segen, zu spüren und zu wissen, dass der Schmerz ohne Medikamenteneinsatz und mit eigener Mithilfe zu beeinflussen und zu vermeiden ist.
Barbara von Winterfeld
Zum Leserbrief von Chris Franke , physiopraxis 11-12/13
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Missverständlich
Es erreichten uns mehrere Leserzuschriften, die sich über die Aussage von Chris Franke, „bei einer 30-Stunden-Woche erreiche ich hier einen Umsatz von 9.000 Euro im Monat“, sehr wunderten. Sie war etwas missverständlich ausgedrückt. Chris Franke erzielt diesen Umsatz nicht. Er hat nur den im Artikel „Traumberuf zu Albtraumlöhnen“ geforderten Stundenlohn von 75 Euro hochgerechnet auf den Umsatz, den man damit im Monat erreichen würde.


Zum Artikel „Mit Schmerzen gegen Schmerzen“ , physiopraxis 11-12/13
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Ohne Schmerz erfolgreicher
Sehr geehrte Damen und Herren,
bereits seit 1984 arbeitete ich als Masseur erfolgreich mit dem Konzept „Schmerzen mit Behandlungsschmerz begegnen“. Aber seit 2007 habe ich mich weiterentwickelt und füge nun meinen Patienten keinen Schmerz mehr zu, arbeite noch viel erfolgreicher und erziele schneller ein Ergebnis als zuvor. Mein Lebensgefühl ist dadurch viel angenehmer, und beide – Patient und Therapeut – fühlen sich sehr wohl und schmerzfrei. Vielen Dank für die Veröffentlichung des Briefes.
André Bechtel,
Masseur,Physiotherapeut, Somatic Education Therapeut und Osteopathieschüler
Zum Editorial „Mitmischen und einmischen“ , physiopraxis 11-12/13
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Mecker-Mentalität nervt
Bestes physiopraxis-Team,
seit etwa 1,5 Jahren habe ich nun Ihre Zeitschrift, und gerade in den letzten zwei bis drei Monaten habe ich das Gefühl, einen kleinen inneren Aufschwung zu erleben, wenn ich physiopraxis lese. Ich bin momentan noch Studentin (4. Jahr, Studium in den Niederlanden) und war Anfang 2013 sehr genervt von den nicht enden wollenden Beschwerdebeiträgen, fokussiert auf Bezahlung und Kompetenzen innerhalb unseres Metiers. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es an der deutschen Mentalität liegt, aber für mich schienen es unaufhörliche Worte voller Empörung zu sein, denen keine Taten folg(t)en.
„Deutsche Mentalität“ sage ich daher, da ich es in den gegenwärtigen Praktika gehäuft erlebe, dass nonstop gemeckert wird, die Misere aber weder mit den Verantwortlichen kommuniziert noch am eigenen Schopf gepackt wird hinsichtlich Eigeninitiative, Kompetenzerweiterung etc. Mir vergeht da so langsam die Lust, in Deutschland als Physiotherapeutin zu arbeiten und zwar nicht wegen der als moderat oder als unangemessen beschriebenen Bezahlung, sondern wegen der oft eher trostlos erscheinenden Kollegenschaft! Das Editorial von Andrea Pötting genauso wie den Leserbrief von Chris Franke in der November/Dezember-Ausgabe empfand ich daher als sehr erfrischend.
Das Leserforum ist Ihre Seite für fachlichen Austausch. Wir behalten uns vor, die Briefe zu kürzen.
Die Texte spiegeln die Meinung des Verfassers wider und nicht die der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail an: physiopraxis@thieme.de
Des Weiteren freue ich mich immer wieder, das Fachmagazin aus dem Briefkasten zu ziehen, und bin sehr zufrieden mit den Themen und Inhalten der physiopraxis. Ich sehe sie als kleine Bereicherungen für den momentanen Praktikumsalltag. Es informiert über fachspezifische Veranstaltungen, frischt Wissen auf, inspiriert und lässt sich dabei sehr leicht lesen. Lediglich die Berichte zu den internationalen Studienergebnissen sehe ich etwas kritisch, da ich bisher stark den Eindruck hatte, dass doch die meisten deutschen Physiotherapeuten mit Begriffen wie „randomized controlled study“ (Art der Studie) oder Intraclass Correlation (Analysemethode) wenig anfangen und somit die wissenschaftliche Qualität der Studien nicht hinterfragen können. Vielleicht bin ich da bisher aber auch im falschen Umfeld gelandet. Allgemein lässt doch die „quality of evidence“ wissenschaftlicher Studien im Bereich der Physiotherapie oft zu wünschen übrig, wenn man sich so manche „wissenschaftliche Artikel“ mal genauer ansieht. Daher wäre es vielleicht nicht verkehrt, kleine Info-Kästen zu dieser Thematik mit in die Rubrik „physiowissenschaft“ zu nehmen und die Skepsis bzw. Kritikfähigkeit demgegenüber etwas anzuregen, solange der Beruf noch nicht vollständig akademisiert worden ist.
Beste Grüße aus Münster Sylvia Diez
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