Zusammenfassung
Zerebrale Mikroblutungen sind mittlerweile ein wichtiger neuer Bildgebungsmarker für
zerebrale Mikroangiopathien. Die Entwicklung von magnetresonanztomografischen Methoden,
die besonders empfindlich für paramagnetische Blutprodukte sind, wie beispielsweise
T2*-gewichtete Gradientenecho- und suszeptibilitätsgewichtete Sequenzen, hat den Nachweis
von Mikroblutungen bei einer zunehmend größeren Zahl von Patienten in Schlaganfall-
und Gedächtnissprechstunden sowie bei gesunden älteren Menschen und bei einer Vielzahl
von anderen, selteneren Erkrankungen und Syndromen ermöglicht. Der Nachweis zerebraler
Mikroblutungen ist für die Diagnose der zugrunde liegenden Mikroangiopathie, für die
Sicherheit der Behandlung mit Antithrombotika und bezüglich der Gefahr einer symptomatischen
intrazerebralen Blutung, aber auch bei kognitiver Beeinträchtigung und Demenz von
klinischer Bedeutung. Dieser Fortbildungsbeitrag beruht auf einer umfassenden Literaturrecherche
und eigenen Befunden aus Forschung und klinischer Praxis und bietet einen Leitfaden
für den Nachweis und die klinische Relevanz von zerebralen Mikroblutungen bei verschiedenen
Krankheitsbildern.
Abstract
Cerebral microbleeds have emerged as an important new imaging marker of cerebral small
vessel disease. With the development of MRI techniques that are exquisitely sensitive
to paramagnetic blood products, such as T2*-weighted gradient-recalled echo and susceptibility-weighted
sequences, microbleeds have been detected in ever-increasing numbers of patients in
stroke and cognitive clinics, as well as in healthy older people and in a variety
of other rarer diseases and syndromes. Detection of cerebral microbleeds has clinical
implications with respect to the diagnosis of the underlying small vessel disease,
the safety of antithrombotic use, and the risk of symptomatic intracerebral haemorrhage,
cognitive impairment and dementia. This article provides a guide to the detection
and clinical relevance of cerebral microbleeds in different conditions based on a
comprehensive review of the literature and own findings in research and clinical practice.