Der Klinikarzt 2014; 43(01): 51-52
DOI: 10.1055/s-0034-1366933
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ECDC-Studie – Zunahme von Clostridium difficile-Infektionen

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 February 2014 (online)

 
 

Laut einer aktuellen Studie des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), einer Einrichtung der Europäischen Union, sind jedes Jahr europaweit mehr als 3 Millionen Patienten von einer Krankenhausinfektion betroffen [ 1 ]. Dies gilt vor allem für Intensivstationen. Auf Platz 5 liegen gastrointestinale Infektionen, die zum größten Teil (48 %) auf den teils lebensbedrohlichen Darmkeim Clostridium difficile zurückzuführen sind. Dabei handelt es sich um ein sporenbildendes Stäbchenbakterium, das sich bei einer Störung der intestinalen Flora – z. B. durch die Gabe von Antibiotika – ausbreitet und krankheitserregende Toxine bildet.

Europäische Kommission: Resistenzen vermeiden

Paola Testori Coggi, Generaldirektorin DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission, versteht insbesondere den „Kampf gegen Antibiotikaresistenzen“ als wichtige Maßnahme zur Eindämmung nosokomialer Infektionen. In diesem Zusammenhang sind vor allem Resistenzentwicklungen, wie die der Vancomycinresistenten-Enterkokken (VRE), hervorzuheben. So belegt das kürzlich vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Bulletin einen signifikanten Anstieg von VRE bei invasiven Infektionen in Deutschland, die insbesondere für ältere, immunsupprimierte und multimorbide Patienten ein gravierendes Morbiditätsrisiko darstellen [ 2 ]. Ursächlich hierfür sei u. a. ein vermehrter Antibiotika-, in diesem Fall Vancomycineinsatz [ 3 ]. Hier stellen neue Medikamente, wie das speziell zur Behandlung von Clostridium difficile-Infektionen entwickelte Makrozyklin Fidaxomicin (Dificlir™) eine echte Alternative in der Behandlung dar.


#

Fidaxomicin wirkt gezielt bakterizid

Fidaxomicin reduziert die Sporenbildung, hemmt die Toxinproduktion und konnte in den Zulassungsstudien die Anzahl der Rückfälle um 46 % im Vergleich zu Vancomycin reduzieren. Seine spezifisch bakterizide Wirkung gegen den teils lebensbedrohlichen Darmkeim führt dazu, dass die natürliche Darmflora weitgehend geschont wird. Auch der Selektionsdruck auf VRE wird deutlich verringert. Eine Studie von Nerandzic et al. zeigt, dass Patienten unter Behandlung mit Fidaxomicin im Vergleich zu Vancomycin wesentlich weniger VRE erwarben (7 % vs. 31 %; p < 0,001) [ 3 ].

Im Vergleich zu Vancomycin konnte der Wirkstoff außerdem seine Überlegenheit bezüglich des Endpunktes Gesamtheilung nachweisen [ 4 ]. Diese positiven Daten würdigte der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) mit seinem Beschluss, der Fidaxomicin einen beträchtlichen Zusatznutzen zur Behandlung von Patienten mit schweren und/oder rekurrenten Krankheitsverläufen einer Clostridium difficile-assoziierten Diarrhö bescheinigt [ 5 ]. Damit eignet sich der Wirkstoff insbesondere zur Behandlung von Patienten, bei denen es wegen einer schweren Grunderkrankung besonders wichtig ist, die schwere Diarrhö schnell und nachhaltig zu therapieren und ein Rezidiv zu vermeiden. Auch die ESCMID hat Fidaxomicin in die kürzlich aktualisierten Leitlinien aufgenommen und empfiehlt die Gabe von Fidaxomicin bei allen CDI-Erkrankten, die sich für eine orale Antibiotikagabe eignen [ 6 ].

Quelle: Pressemitteilung der Astellas Pharma GmbH, München.


#
#