ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2015; 124(01/02): 48-49
DOI: 10.1055/s-0034-1369670
Colloquium
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fachjournalistenreise nach Israel – High-Tech-Implantologie aus Nahost

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Publication Date:
17 March 2015 (online)

 

Werksbesichtigungen von Unternehmen der Dentalindustrie gehören zum Berufsalltag zahnmedizinischer Fachredakteure. Das Aufregendste sind dabei häufig die Schutzkleidung und flinke Roboter in den Produktionshallen. Alles anders bei MIS: Der Implantatspezialist mit Hauptsitz in Israel lud vom 13.-16.12.2014 Fachjournalisten zu einer Pressereise nach Tel Aviv ein. Die israelischen Gastgeber verstanden es dabei geschickt, Unternehmens- und Landeskunde spannungsvoll zu kombinieren.

Besser als mit einer Reise zum Firmensitz kann man ein Unternehmen und seine Produkte nicht kennenlernen. Dabei ist das Unternehmen auch vor der Pressereise vom 13.-16.12.14 nach Israel längst mehr als nur einer von vielen Implantatherstellern: Allein mit den jährlichen internationalen Verkaufszahlen bei Implantaten könnte der komplette Jahresbedarf des deutschen Marktes gedeckt werden. Weltweit ist MIS der fünftgrößte Anbieter von Dentalimplantaten. Darüber hinaus hält das Unternehmen mit Stammsitz in Israel von Lösungen zur digitalen Implantatplanung über Biomaterialien bis zum Zahnfleischpflaster eine umfangreiche Produktpalette für eine nachhaltige Implantologie bereit. In Deutschland agiert das Unternehmen mit der Repräsentanz MIS Implants Technologies GmbH in Minden.

Diese Fakten waren Anlass genug, um der Einladung der israelischen Unternehmensleitung nach Tel Aviv zu folgen. In den gut 2 Tagen verschafften sich die Journalisten vor Ort einen persönlichen Eindruck – der Eindruck hinterließ…

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Mehr als ein Implantathersteller

Das Produktportfolio und die Unternehmensphilosophie standen im Fokus des 1. Tages in Israel. Unter anderem stellten Idan Kleifeld, MIS CEO, Elad Ginat, Produktmanager, Galit Gerstel, MIS Marketing & Branding, und Doron Peretz, VP Marketing & Development, den anwesenden Pressevertretern im Headquarter im Bar-Lev Industriepark – keine Autostunde von Tel Aviv entfernt – das Unternehmen vor.

Die Produktübersicht verdeutlichte, dass die Produkte für alle Bereiche der Implantologie anbietet – von der Planung bis zur Nachsorge – und damit mehr ist als ein Implantathersteller“, wie Elad Ginat betonte. Mit den Implantaten C1, SEVEN, M4, UNO und LINK deckt das Unternehmen alle gängigen Indikationen in der Implantologie ab. Die Biomaterialien 4BONE, 4BONE RCM und BondBone ergänzen das Angebot um hochwertige Produkte für die zahnmedizinische Implantologie. Das Gingivapflaster PerioPatch erweitert die Produktpalette im Bereich der Mundpflege. Digitale Lösungen wie die Plattform MCENTER, die vom Modellscan bis zur fertigen Bohrschablone alle Schritte der 3D-navigierten Implantatplanung realisiert, oder die iPad-App MIS TABCASE unterstreichen die enorme Innovationskraft. Ergänzend dazu bietet MIS Germany gemeinsam mit Esparza Enclosed in Südamerika Fortbildungsprogramme mit Hands-On-Kursen und Live-OPs an, die renomierte Fachexperten durchführen.


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Einfach offen

Galit Gerstel vermittelte den deutschen Pressevertretern im Anschluss an die Produktpräsentation die Unternehmensphilosophie: „Unser Motto ‚Make it simple’ zieht sich durch all unsere Entwicklungen. Die Kunden können stets darauf vertrauen, dass wir maximale Wirksamkeit mit größtmöglicher Einfachheit verbinden.“ Frau Gerstel unterstrich die hohe Marktrelevanz des Unternehmens: „Wir vertreiben unsere Produkte in über 70 Ländern auf 5 Kontinenten. Entwicklung und Produktion findet hier in Israel statt. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Ingenieuren von Weltrang fördern wir mit unseren Innovationen den kontinuierlichen Fortschritt in der dentalen Implantologie.“

Die Gastgeber machten es den Pressevertretern leicht, sich dieser Worte beim anschließenden Rundgang durch das neu erbaute, über 30000 m2 große Firmengebäude selbst zu versichern. Statt Firmengeheimnis und verschlossener Türen er-
lebten die Gäste aus Deutschland ein Unternehmen, das ungewohnt offene Einblicke bot und auf höchstem technischem Niveau produziert. Gezeigt wurde, was gefiel und interessierte!


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High-Tech in Haifa

Dass die fortschrittliche Ausstattung des Headquarters von MIS typisch für Israel ist, vermitteln die weiteren Programmpunkte am Nachmittag des 2. Programmtags: Das kleine Land in Nahost präsentiert sich als hochmoderner Technologie-Standort. Ein Besuch im unterirdischen Trakt des Rambam-Krankenhauses in Haifa vermittelt eindrucksvoll den Spannungsbogen zwischen High-Tech und Terror, der Israel prägt: Das Sammy-Ofer-Untergrund-Unfallkrankenhaus bietet bis zu 2000 Patienten Schutz vor Raketenangriffen. Ausschlaggebend für die Entwicklung des Krankenhausbunkers war der 2. Libanonkrieg, bei dem Raketen bis zu 80 m in der Nähe des Rambam-Krankenhauses einschlugen [http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/1842]. In Friedenszeiten dient der Bunker als Tiefgarage. Im Kriegsfall kann das Krankenhauspersonal eine ganze medizinische Abteilung in die unterirdische Anlage verlegen [http://www.israel-nachrichten.org/archive/8731]. Eindrücklicher konnten die hohen technischen Standards in Israel und die gleichzeitigte beklemmende Alarmbereitschaft, in der sich dieses Land ständig befindet, nicht vermittelt werden.

Saul Singer, Autor des Bestsellers „Start-Up Nation Israel“, bestätigte diese Wahrnehmung in seiner Lesung am folgenden Tag. Pressevertreter und Gastgeber erfuhren hier, dass Israel im Verhältnis zu seiner Größe mehr Start-Up-Unternehmen hervorgebracht hat als die meisten anderen Nationen – und das in einem permanent gefährdeten Land. Laut Saul Singer gebiete es die Situation in Israel, ständig wachsam zu sein, Risiken einschätzen zu können und wenn notwendig, sehr schnell zu handeln. Damit liefert der Bestseller-Autor einen Erklärungsansatz für die enormen wirtschaftlichen Leistungen Israels. Mit diesem Programmpunkt spannten die Organisatoren der Pressereise einen interessanten Bogen vom Lebensgefühl in Israel zum Unternehmenserfolg von MIS.

Eine geführte Tour durch 7000 Jahre Stadtgeschichte in Jerusalem bildete den Abschluss. Die israelische Hauptstadt steht wie kein anderer Ort für die lange Geschichte der Weltreligionen und die politischen Konflikte in Nahost. Selbst die 8-stündige Tour konnte der Flut an historischen Orten und politischen Ereignissen, die Jerusalem zu einer der faszinierendsten Städte der Welt machen, nicht gerecht werden: Dennoch bleibt von der MIS-Pressereise definitiv mehr als nur ein Eindruck von Land und Unternehmen zurück. Und die Geschichte geht weiter: 2015, wenn MIS sein 20-jähriges Unternehmensjubiläum feiert, dürfen sich die Kunden auf spannende Produktneuheiten freuen.

Aus einer Pressemitteilung der
MIS Implants Technologies, Minden
Internet: www.mis-customers.com/de


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