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DOI: 10.1055/s-0034-1370725
Chronischer Pruritus – Entwicklung und Validierung des GerItchyQoL
Publication History
Publication Date:
07 February 2014 (online)
Der chronische Pruritus geht häufig mit anderen Erkrankungen einher und kann die Lebensqualität der Betroffenen massiv beeinträchtigen. 2008 wurde das erste pruritusspezifische Instrument zur Erfassung der Lebensqualität von Patienten vorgestellt (ItchyQoL). K. Krause et al. haben eine deutsche Version (GerItchyQoL) entwickelt und validiert.
Acta Derm Venereol 2013; 93: 562–568
GerItchyQoL wurde unter Beachtung der Standardprotokolle auf Basis der englischsprachigen Originalversion entwickelt. Zunächst erfolgte eine Übersetzung des Originalfragebogens mit anschließender Überprüfung durch verschiedene Experten. 10 erwachsene Patienten testeten den Fragebogen zuvor auf Klarheit und Verständlichkeit. Im Rahmen der Validierung füllten 308 Patienten mit chronischem Pruritus den neuen Fragebogen aus, um ihn auf Validität, Zuverlässigkeit sowie Responsivität zu überprüfen.
Im Gegensatz zum Originalmodell umfasste das deutsche Modell 4 anstelle von 3 Bereichen: Symptome, Einschränkungen im Alltag („Functioning“), Gefühle / mentaler Status sowie Selbstwahrnehmung. Die Bestimmung der Zuverlässigkeit erfolgte mittels der internen Übereinstimmung aller Bereiche. Die Konvergenzvaldität wurde durch einen Vergleich der Ergebnisse des Instruments mit der Schwere des Juckreizes (visuelle Analogskala [VAS], Kurzform des SF-36 [SF-12]) bestätigt.
GerItchyQoL-Scores mit Stärke des Juckreizes assoziiert
Bei 198 der 308 Studienteilnehmern handelte es sich um Frauen, das Durchschnittsalter aller betrug 51,8 ± 17,3 Jahre (Spanne: 15–89 Jahre). Die durchschnittliche Stärke des Juckreizes, gemessen mithilfe der VAS, betrug 5,0 ± 2,8 (Spanne: 0–10), und die durchschnittliche Dauer der Pruritus-Erkrankung betrug 8,3 ± 11,7 Jahre (Spanne: 1 Woche–60 Jahre). Die 3 Bereiche „Functioning“, Gefühle/mentaler Status sowie Selbstwahrnehmung des GerItchyQoL zeigten eine sehr gute interne Übereinstimmung, während der Bereich Symptome durch eine akzeptable Übereinstimmung gekennzeichnet war. Patienten mit einer milden Krankheitsausprägung (VAS 0–3) wiesen deutlich geringere Ger-ItchyQoL-Werte auf als Patienten mit einem moderaten (VAS 4–7) oder schweren Pruritus (VAS 8–10) (p < 0,001). Die Ger-ItchyQoL-Werte stiegen mit der Stärke des Juckreizes an, was auf eine Responsivität hinwies. Zudem erwies sich ein weibliches Geschlecht als Prädiktor für deutlich höhere GerItchyQoL-Gesamtwerte. Im Gegensatz lässt das Alter der Patienten keinerlei Rückschlüsse auf GerItchyQoL-Gesamtwerte zu.


Die Autoren entwickelten eine deutsche Version des ItchyQoL. Im Rahmen der Studie konnte die Validität, Zuverlässigkeit und Responsivität des Instruments nachgewiesen werden. Die Studienergebnisse unterstreichen zudem den großen Einfluss eines chronischen Pruritus auf die Lebensqualität, so die Autoren.
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