Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2014; 49(3): 145
DOI: 10.1055/s-0034-1372227
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

10 Thesen für 10 000 Leben: Bad Boller Reanimationsgespräche

Christian Werner
,
Götz Geldner
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Publication Date:
07 April 2014 (online)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

seit Jahren engagieren sich an vielen Orten in Deutschland Kolleginnen und Kollegen aus der Anästhesiologie, um die Quote der erfolgreichen Reanimationen zu erhöhen. All diesen Kollegen, seien sie nun primär im wissenschaftlichen Bereich, in der praktischen Arbeit, in der Ausbildung oder auch in der Laienausbildung aktiv, gebühren unser Dank und unsere große Anerkennung. Die Erfolge der Bemühungen können in dem seit fast einem Jahrzehnt bestehenden deutschen Reanimationsregister nachvollzogen werden (http://www.Reanimationsregister.de sowie http://www.100-pro-reanimation.de).

Es hat sich jedoch gezeigt, dass im europäischen Vergleich die Quote der Laienreanimationen in Deutschland mit ca. 20 % deutlich hinter Ländern wie den Niederlanden oder auch den skandinavischen Ländern mit Quoten von 70–80 % hinterherhinkt. Mit dem Ziel, das Abschneiden Deutschlands zu verbessern, haben vor ca. zwei Jahren der Berufsverband der Deutschen Anästhesisten (BDA) und die deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), die diversen Aktivitäten zu bündeln.

Um das gemeinsame Anliegen voranzutreiben, wurde im Jahr 2013 unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums die Aktion „Ein Leben retten“ (http://www.einlebenretten.de) in der Woche vom 16.–22. September 2013 initiiert. In diesem Rahmen wurde nicht nur ein hervor TV-/Kinospot produziert, sondern es fanden auch quer durch ganz Deutschland Hunderte von Kampagnen zur Erhöhung der Laien statt. Besonders hervor möchten wir in diesem Zusammenhang den in Münster und den Flashmob in Rostock. Das große Ziel, die Laien zu erhöhen, muss selbstverständlich in den nächsten Jahren weiter verfolgt werden – denn wir wollen 2014 Holland nicht nur im Fußball, sondern auch in der Laienreanimation schlagen und Weltmeister werden.

Insgesamt sind die Laienaktivitäten jedoch nur eine Facette und die Verbesserung des Reanimationserfolges muss auf eine viel breitere Basis werden. Aus diesem Grund hat sich auf Einladung des BDA, der DGAI, des German Resuscitation Council (GRC) und des Deutschen Reanimationsregisters eine Gruppe namhafter Experten am 10. und 11. Januar dieses Jahres in Bad Boll getroffen. Ziel war es, zehn Thesen zu entwickeln, auf deren Grundlage 10 000 Leben gerettet werden könnten.

In diesem Heft werden Ihnen sowohl die Ergebnisse der Bad Boller Gespräche allgemein als auch die zehn generierten Thesen vorgestellt (q S. 208). Wir möchten Sie herzlich einladen, sich bei der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen mit einzubringen. Helfen Sie, die zehn Thesen zu verbreiten und mit Leben zu füllen!

In der Hoffnung, das ehrgeizig gesteckte Ziel von 10 000 erfolgreich reanimierten Patienten mit neurologischen Outcome zu erreichen, verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

Ihre

Prof. Dr. Christian Werner

Präsident der DGAI

Prof. Dr. Götz Geldner

Präsident des BDA

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H. Van Aken, Münster

H. Wulf, Marburg

K. Zacharowski, Frankfurt/Main

Experten-Panel

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B. Bein, Kiel

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B. Böttiger, Köln

M. Bucher, Halle

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B. Dirks, Ulm

V. von Dossow, München

L. Eberhart, Marburg

U. Ebmeyer, Magdeburg

M. Fischer, Göppingen

W. Gogarten, Bielefeld

J. Graf, Stuttgart

S. Grond, Detmold

U. Kaisers, Leipzig

C. Kill, Marburg

U. Klein, Nordhausen

S. Kozek-Langenecker, Wien

P. Kranke, Würzburg

L. Lampl, Ulm

J. Martin, Ludwigsburg

A. Meißner, Soest

C. Nau, Lübeck

J. Pfefferkorn, Stuttgart

J. Roesner, Rostock

P. Rosenberger, Tübingen

M. Schäfer, Berlin

T. Schnider, St. Gallen

T. Schürholz, Aachen

U. Schwemmer, Neumarkt

T. Standl, Solingen

F. Stüber, Bern

R. Sümpelmann, Hannover

M. Tramèr, Genf

K. Ulsenheimer, München

T. Volk, Homburg/Saar

A. Walther, Stuttgart

F. Wappler, Köln

E. Weis, Nürnberg

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