Der Klinikarzt 2014; 43(03): 162
DOI: 10.1055/s-0034-1372377
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Clostridium difficile-assoziierte Diarrhö bei Krebspatienten – AGIHO empfiehlt Fidaxomicin

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Publication Date:
25 March 2014 (online)

 
 

Seit rund einem Jahr steht mit DificlirTM (Fidaxomicin) eine hochwirksame Substanz zur Behandlung von Clostridium difficile-Infektionen (CDI) zur Verfügung. Eine Subgruppenanalyse bei Krebspatienten belegt nun, dass diese besonders von dem Makrozyklin profitieren [ 1 ]. Die Arbeitsgemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und Onkologie (AGIHO) hat Fidaxomicin daher mit einer A-I-Empfehlung in die Leitlinien zur Therapie gastrointestinaler Infektionen bei Krebspatienten aufgenommen [ 2 ].

Signifikant höhere klinische Heilungsrate

Bei schweren Grunderkrankungen, die das Immunsystem schwächen, verursacht das Bakterium Clostridium difficile vielfach starke, wässrige Diarrhöen, die häufig rekurrent sind. Gerade onkologische Patienten sind gefährdet, einerseits durch die Krebserkrankung an sich, andererseits durch lange Krankenhausaufenthalte und belastende Therapien wie z. B. Chemotherapie und die Behandlung mit Antibiotika [ 3 ].

Eine Subgruppenanalyse der Arbeitsgruppe um Oliver A. Cornely bei Patienten mit aktiver Tumorerkrankung zeigt nun, dass Fidaxomicin diesen Patienten besondere Vorteile bietet. In der Analyse, die auf Basis der Zulassungsstudien erstellt wurde, war die mediane Zeit bis zum Sistieren der Diarrhöe im Vergleich zu Vancomycin signifikant um 2 Tage verkürzt (74 vs. 123 Stunden; p = 0,045). Die Heilungsrate unter Fidaxomicin war höher (85,5 % vs. 74 %; p = 0,067) und die Rezidivrate halbiert (13,5 % vs. 29,6 %; p = 0,021). Somit war auch die anhaltende Heilungsrate unter dem Makrozyklin mit 73,6 % (vs. 52,1 %; p = 0,003) signifikant höher als unter Vancomycin [ 1 ].


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Rasches Sistieren der Diarrhö wichtig

Gerade bei Patienten mit Tumorerkrankungen sei das rasche und anhaltende Sistieren einer Clostridium difficile-assoziierten Diarrhö von besonderer Bedeutung, da die Diarrhö oft eine Dosisreduktionen oder den Aufschub von geplanten Chemotherapie-Zyklen erforderlich mache, so die Autoren der Subgruppenanalyse in ihrer Schlussfolgerung. Daher empfehlen auch die aktualisierten Leitlinien der AGIHO, einer Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. (DGHO), Fidaxomicin mit einer A-I-Empfehlung zur Behandlung der nicht-schweren und der schweren CDI bei Patienten mit hämato-onkologischen Erkrankungen [ 2 ]. Auch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) würdigte diese umfassenden Vorteile mit seinem Beschluss, Fidaxomicin einen beträchtlichen Zusatznutzen zur Behandlung von Patienten mit schweren und/oder rekurrenten Krankheitsverläufen einer Clostridium difficile-assoziierten Diarrhö zu bescheinigen [ 4 ].

Quelle: Pressemitteilung von Astellas Pharma GmbH, München.


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  • Literatur

  • 1 Cornely OA et al. J Clin Oncol 2013; 31: 2493-2499
  • 2 Vehreschild MJGT et al. Annals of Oncology 2013; 24: 1189-1202
  • 3 Barbut F, Petit JC. Clin Microbiol Infect 2001; 7: 405-410
  • 4 Gemeinsamer Bundesausschuss gemäß § 91 SGB V, Anlage XII, 04.Juli 2013

  • Literatur

  • 1 Cornely OA et al. J Clin Oncol 2013; 31: 2493-2499
  • 2 Vehreschild MJGT et al. Annals of Oncology 2013; 24: 1189-1202
  • 3 Barbut F, Petit JC. Clin Microbiol Infect 2001; 7: 405-410
  • 4 Gemeinsamer Bundesausschuss gemäß § 91 SGB V, Anlage XII, 04.Juli 2013