Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(02): 58
DOI: 10.1055/s-0034-1373717
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aus aller Welt – Aktuelles kurz notiert

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Publication Date:
22 April 2014 (online)

 

    Zika-Virus im Südpazifik

    Wie wir bereits in der letzten Ausgabe berichteten, breitet sich derzeit das ehemals auf Afrika und Asien beschränkte Zika-Virus in immer neue Regionen aus. In Französisch-Polynesien, wo im Oktober 2013 die ersten Fälle gemeldet worden waren, stiegen die Fallzahlen in den vergangenen 2 Monaten von 6630 auf etwa 8600 gemeldete Verdachtsfälle. Aufgrund des lückenhaften Meldesystems und den meist milden Krankheitsverläufen gehen Schätzungen derzeit von insgesamt mehr als 30 000 Erkrankten aus. Und da lediglich etwa 18 % der Infizierten auch erkranken, dürfte die Zahl der Virusträger in die Hunderttausende gehen.

    So ist es nicht verwunderlich, dass das Virus in den vergangenen Wochen und Monaten auch weitere Inseln im Südpazifik erreicht hat. In Neukaledonien erkrankten seit Ende November mindestens 276 Menschen an Zika-Virus-Infektionen. Einige von ihnen hatten sich vor Auftreten der Symptome in Französisch-Polynesien aufgehalten, bei den meisten Fällen wird – erstmals in Neukaledonien – eine autochthone Infektion vermutet.

    Ende Februar meldete auch die zu Chile gehörende Osterinsel einen bestätigten und 40 Verdachtsfälle. Dies birgt dennoch ein nicht zu unterschätzendes Risiko für eine weitere geografische Ausweitung, denn auf der Osterinsel wird alljährlich von Januar bis Februar das Tapatifest gefeiert, ein folkloristisches Festival, das Tausende von Touristen anlockt, die nun, nach Ende des Festes, das Zika-Virus mit in ihre Heimat nehmen könnten.

    Und Mitte März wurden schließlich auch von den Cookinseln 49 bestätigte Zika-Virus-Infektionen gemeldet, die Zahl der Verdachtsfälle wird hier mit 630 angegeben.

    Hantavirus im Norden Uruguays

    Anfang Januar verstarb in dem Departamento Paysandú im Nordwesten Uruguays ein 28-jähriger Mitarbeiter eines Milchviehbetriebs an den Folgen einer Hanta-Virus-Infektion. Dies ist insofern ungewöhnlich, als Hantaviren zwar bekanntermaßen in Uruguay zirkulieren, jedoch eher im Süden des Landes. Dies war erst der zweite Fall, der nördlich des Río Negro aufgetreten ist, und der erste im Departamento Paysandú. Darüber, welcher Virustyp für die Infektion verantwortlich war, liegen derzeit keine gesicherten Informationen vor. Infrage käme das Andes-Hanta-Virus, dessen Wirtstiere die Zwergreisratten (Oligoryzomys flavescens) sind.


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    Denguefieber in Paraguay

    Paraguay litt vergangenes Jahr unter dem schlimmsten Dengue-Fieber-Ausbruch in der Geschichte des Landes. Es waren mindestens 131 314 Menschen erkrankt, dazu kamen weitere 13 225 Verdachtsfälle. Fast 250 Menschen verstarben an den Folgen der Infektion.

    Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

    Quelle: promed


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