Zusammenfassung
Einleitung:
Das Partogramm stellt für den geburtshilflichen Alltag ein zentrales Dokument für
die inter- und intraprofessionelle Zusammenarbeit dar und ist von höchster Bedeutung
für forensische Fragestellungen. Es existieren in Deutschland keine standardisierten
Partogramme. Diese Studie widmet sich den Anforderungen an ein Partogramm und der
Entwicklung eines Musterpartogramms.
Material und Methoden:
Ärzte und Hebammen aus 95 deutschen Geburtskliniken wurden zu ihrer praktischen Umsetzung
der Geburtsdokumentation schriftlich befragt. Die verwendeten Fragebögen sind nach
einer Literaturrecherche und nach Experteninterviews erstellt worden. Die Teilnehmer
der Studie wurden durch eine geschichtete Zufallsauswahl mit einer Fokussierung auf
Kliniken der Maximalversorgung selektiert.
Ergebnisse:
49 Ärzte (51,6%) und 24 Hebammen (25,3%) sandten den Fragebogen wieder zurück. 80%
der Befragten gaben an, dass sie regelmäßig ein Partogramm in Kooperation mit der
jeweils anderen Berufsgruppe führen. 75% verwenden hierbei einen Vordruck, 8% ein
leeres Blatt und 6% eine EDV-gestützte Dokumentation. Die meisten Teilnehmer zeichneten
Parameter in Anlehnung der entsprechenden DGGG-Leitlinie auf. Abweichungen ergaben
sich vor allem bei der CTG-Auswertung und bei forensischen Aspekten. Die Hälfte der
Teilnehmer sahen bei der hauseigenen Dokumentation Verbesserungspotenzial.
Diskussion:
Es gibt einen deutlichen Bedarf nach einer Optimierung der Geburtsdokumentation. Durch
diese Studie konnte ein Musterpartogramm entwickelt werden, das die Grundlage für
eine Standardisierung in der Geburtsdokumentation darstellen könnte.
Abstract
Introduction:
The partogram is a central record in everyday practice for midwifes and obstetricians.
For legal enquiries it is one of the most important documents, however, so far there
is no standardised partogram in use in Germany. This study explores the current requirements
and develops a standardised partogram.
Material and Methods:
In Germany 95 hospitals with a focus on tertiary referral centres were randomly selected
to be questioned. Obstetricians and midwifes were asked to answer a questionnaire,
which was based on a current literature search and expert interviews.
Results:
49 obstetricians (51.6%) and 24 midwives (25.3%) returned the questionnaires. 80%
of those regularly cooperate with the other specialty with a partogram. 75% are using
a standardised partogram, 8% an empty page and 6% computerised obstetric records.
Most responders are using parameters which are defined in the current guidelines of
the German Society of Obstetrics and Gynaecology. Variations were especially pronounced
in the scoring system of the cardiotocogram and on legal issues. Room for improvement
of the current documentation was documented in half of the cases.
Discussion:
There is a need for optimising the current birth documentation. With the results of
the questionnaire a standardised model for a partogram was developed.
Schlüsselwörter
Partogramm - Geburtsdokumentation - Cardiotokografie
Key words
partogram - birth documentation - cardiotocography